Unser östliches Nachbarland hat so extrem viel zu bieten, dass unser Ratgeber aus allen Nähten platzt: Natur, Kultur, Architektur und eine feine Küche sind nur einige der Wunder, die Tschechiens schönste Orte für dich bereithalten. Darum wird es Zeit, dass du dich ins Flugzeug oder in dein Auto schwingst und dich auf den Weg nach Tschechien machst. Als Ausgangspunkt deiner Reise durch die Tschechische Republik eignet sich die Hauptstadt Prag perfekt, aber dazu später mehr. Also: Lies unseren Ratgeber und lass dich von uns von einem Trip nach Tschechien überzeugen. Du wirst es nicht bereuen!
Tschechiens schöne Orte – der Westen
Der hügelige Westen Tschechiens ist Heimat einiger schöner Orte. Welche das sind und was du an diesen Orten machen kannst, erfährst du in unserem Ratgeber.
Karlsbad – Thermalquellen genießen
Der Name Karlsbad hat nicht umsonst ein “-bad” im Namen – denn in Karlsbad gibt es einige Thermalquellen, für die die Stadt berühmt ist. Schon seit Jahrhunderten ist Karlsbad ein beliebter Kurort, selbst die russische Herrschaftsklasse hat es schon vor langer Zeit hierher gezogen. Heute ist Karlsbad nicht mehr ganz so elitär, hat von seinem Flair aber auch nicht viel verloren.
Noch immer wird die Innenstadt von pompösen Fassaden geziert, die entlang des Ufers des Flusses Eger stehen. Am Fluss gibt es außerdem viele Cafés, Restaurants und Kneipen, die zum Einkehren einladen.
Unbedingt solltest du natürlich eines der Bäder in der Stadt besuchen. Das Wasser in Karlsbad ist sehr natriumhaltig und daher gut für deine Haut und dein Herz-Kreislauf-System.
Auch die Hügel und Wälder, die Karlsbad umgeben, bieten sich für ausgedehnte Spaziergänge oder Wandertouren an. Schnapp dir eine Karte oder lade dir eine Wander-App runter und erkunde die Natur des tschechischen Westens.
Karlsbad ist also vor allem dann lohnend, wenn du ein paar entspannte Tage in einem der Bäder oder in der umliegenden Natur verbringen willst. Die Bäder kannst du zu jeder Jahreszeit besuchen, auch wenn es vor allem im Winter toll ist, im warmen Thermalwasser zu entspannen. Unterkünfte gibt es in der ganzen Stadt. Wenn du rechtzeitig buchst, solltest du kein Problem dabei haben, eine zu finden.
Pilsen – Ursprung des Pils
Jeder deutsche Bier-Connaisseur liebt sein gutes Pils. Was viele nicht wissen ist, dass das Pils keine deutsche, sondern eine tschechische Erfindung ist. Es kommt – richtig geraten – aus Pilsen.
Die Stadt liegt nicht weit von der bayerischen Grenze entfernt, kulturelle Gemeinsamkeiten gibt es also sicherlich nicht nur beim Bier. Aber genug vom Getränk aus Hopfen und Malz – denn Pilsen hat auch abseits vom Bier viel zu bieten.
Pilsen war nicht umsonst in der Vergangenheit die Kulturhauptstadt Europas. Die Altstadt ist wunderschön und bietet zahlreiche interessante Attraktionen. Um die Stadt einmal von oben zu sehen, kannst du den Turm der St. Bartholomäus-Kathedrale in der Altstadt besteigen.
Pilsen hat außerdem eines der größten unterirdischen Tunnelsysteme Europas zu bieten. Die verwinkelten Gänge wurden seit dem 12. Jahrhundert angelegt, ursprünglich um Nahrungsmittel zu lagern. Später wurden dann Häuser miteinander verbunden, bevor sich irgendwann ein komplexes, mehrstöckiges Tunnelsystem entwickelt hat. Mit einem Tourguide kannst du die Gänge selbst begehen und mehr über die interessante Geschichte erfahren.
Natürlich darf ein Abstecher in eine der tschechischen Tavernen schlussendlich doch nicht fehlen. Dort gibt es günstiges Bier, herzhaftes Essen und freundliche Menschen, die dich sicher herzlich willkommen heißen und vielleicht sogar auf das eine oder andere Bier einladen.
Pilsen kannst du, wie so viele Städte, zu jeder Jahreszeit besuchen. Am angenehmsten ist es dennoch im Sommer, wenn es seltener regnet und die Temperaturen angenehm hoch sind. Das Klima ist generell vergleichbar mit dem in weiten Teilen Süddeutschlands. Unterkünfte gibt es in Pilsen zuhauf, am besten suchst du dir aber eine in der Altstadt.
Tschechiens schöne Orte – der Norden
Tschechiens Norden ist geprägt von ländlichen Gegenden, Wäldern und bizarren Felsformationen. Wander- und Naturfreunde sind hier also genau richtig. Lies weiter, um mehr über Tschechiens wilden Norden zu erfahren.
Die Böhmische Schweiz – Wanderparadies im Norden Tschechiens
Die Böhmische Schweiz ist das tschechische Gegenstück zur Sächsischen Schweiz auf der anderen Seite der Grenze zu Deutschland. Sie liegt also im Norden des Landes, direkt an der deutschen Grenze, nicht weit von Dresden.
In der Böhmischen Schweiz bist du als Liebhaber der Natur und Wanderungen perfekt aufgehoben. Die dichten Wälder und wunderschönen Felsformationen der Region kannst du wieder und wieder besuchen, ohne dass dir langweilig wird. Garantiert!
Die Elbe und ihre Nebenflüsse und -bäche haben über die Jahrhunderte bizarre Formen in den Sandstein der Region gefressen. Tiefe Täler, weite Bögen und hohe Türme sind das Resultat. Ein Beispiel für ein beliebtes Ausflugsziel in der Region ist das Prebischtor, dessen Felsbogen mehrere Meter überspannt.
Mit ein wenig Recherche lassen sich in der Böhmischen Schweiz zahllose Wandertouren entdecken, die die Herzen aller Naturfreunde höherschlagen lassen. Unterkünfte findest du in fast jedem kleinen Dorf in der Region, aber auch in Usti nad Labem oder Tetschen-Bodenbach, zwei etwas größeren Städten in der Region. Die beste Reisezeit ist definitiv der Sommer, wenn du bei strahlendem Sonnenschein die Natur der Region genießen kannst. Im Winter ist es in der Böhmischen Schweiz besonders schön, wenn Schnee liegt. Außerdem lässt sich eine Reise in die Böhmische Schweiz wunderbar mit einem Herbsturlaub in Deutschland verbinden, beispielsweise in Dresden oder der Sächsischen Schweiz.
Adersbach – Felsenstadt unweit der polnischen Grenze
Adersbach liegt mitten im Gebiet des Braunauer Berglandes, das genau wie die Böhmische Schweiz für seine tollen Felsformationen bekannt ist. Auch hier finden begeisterte Wanderer zahlreiche Routen durch die Schluchten und Wälder der Region.
Besonders sticht hier aber die Felsenstadt Adersbach hervor. Bis zu 100 Meter tiefe, enge Schluchten ziehen sich durch das Gebiet. Einige dieser Schluchten kannst du durchwandern und dabei vor Ehrfurcht der Natur gegenüber erstarren.
Entstanden sind diese Formationen dank des Flüsschen Meduje. Dies ist auch der Fluss, der am Großen Adersbacher Wasserfall 16 Meter in die Tiefe stürzt. Auch dieses Naturwunder solltest du dir keinesfalls entgehen lassen.
Außerdem befindet sich in der Gegend die Burgruine Adersbach. Sie liegt auf einem Felsvorsprung, von welchem du eine tolle Aussicht auf die Region mit ihren Felsen hast.
Adersbach unterscheidet sich in einer Sache kaum von Reisezielen, die viel Natur zu bieten haben: Die beste Reisezeit ist der Sommer. Dann kannst du die tollen Naturwunder nämlich im besten Fall ohne viel Regen, Kälte und Schnee genießen. Eine Unterkunft suchst du dir zum Beispiel in Braunau, Weckelsdorf oder Trautenau. Diese Städtchen liegen nicht weit von den Hauptattraktionen der Region entfernt. Aufgrund der Nähe zu Polen kannst du in Adersbach nicht nur tschechische Köstlichkeiten, sondern auch leckere polnische Spezialitäten kosten.
Tschechiens schöne Orte – das Zentrum
Das Zentrum Tschechiens ist, so wie ein großer Teil des Landes, flach bis hügelig. In der Natur findest du hier also vor allem Ruhe und Frieden, aber keine besonders spektakulären Orte. Dafür liegt im Zentrum Tschechiens die wunderschöne Hauptstadt Prag.
Prag – Stadt der Dichter und Denker
Schöne Städte in Tschechien gibt es viele – aber Prag hat sich nicht umsonst zu einem der beliebtesten Ziele für Städtereisen in Europa entwickelt. Die Stadt an der schönen Moldau begeistert mit einer riesigen Altstadt, die mit einer Vielzahl an Museen, Kirchen und anderen tollen Orten aufwartet.
Nicht umsonst wird Prag auch gern als „Stadt der hundert Türme“ bezeichnet. Fast jedes Gebäude in der Altstadt hat ein kleines, hübsches Türmchen, das zu versuchen scheint, die Dächer der umliegenden Gebäude zu überragen. Auch die Teynkirche, eine der berühmtesten und schönsten Sakralbauten der Stadt, hat mehrere reich verzierte Türme.
Unbedingt solltest du dem zentralen Platz von Prag mit seiner astronomischen Uhr einen Besuch abstatten. Diese ist auch eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt – deine Instagram-Followerschaft wird sich freuen.
Ganz in der Nähe liegt die berühmte Karlsbrücke mit ihren beeindruckenden Statuen, ebenso wie die Prager Burg, die majestätisch auf einem Hügel über der Stadt thront. Und nicht nur das – sie gilt als die zweitgrößte Burganlage der Welt. Innerhalb des Geländes gibt es zahlreiche Attraktionen, die du keinesfalls verpassen solltest. Zu diesen zählen zum Beispiel der gotische Veitsdom, der barocke Königspalast, der Alte Königspalast, der Schwarze Turm und viele mehr.
Museen gibt es in Prag in Hülle und Fülle. Besuche zum Beispiel das Kafka-Museum, das sich mit den Werken des gleichnamigen Autors und Dichters beschäftigt, das Tschechische Musikmuseum oder das Museum der Sinne, in dem du interaktive Kunst bestaunen kannst.
In Prag gibt es extrem viel zu tun. Am besten bereist du die Stadt im Sommer bei gutem Wetter, wobei auch der kalte Winter seinen ganz eigenen Zauber entfaltet. Eine Unterkunft solltest du weit genug im Voraus buchen. In der Innenstadt gibt es viele Hotels und andere Unterkünfte, von denen aus du es nicht weit zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten hast.
Tschechiens schöne Orte – der Osten
In Tschechiens Osten hebt sich die Landschaft so langsam etwas an und die flachen, geschwungenen Hügel werden schon fast zu Bergen. Wälder, die zu Wanderungen in der stillen Natur einladen, prägen die Region. Außerdem gibt es im Osten Tschechiens ein paar Orte, zu denen sich ein Abstecher definitiv lohnt.
Brünn – pulsierende Kultur in Tschechiens zweitgrößter Stadt
Brünn in Tschechien bietet viele interessante Orte und ist nach Prag die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie liegt im Südosten Tschechiens, nicht weit von den Grenzen zur Slowakei und Österreich. Die Universitätsstadt hat sich in den letzten Jahren zu einem kulturellen Zentrum entwickelt. Kunstausstellungen, Festivals und Konzerte prägen vor allem den Sommer in Brünn.
In der Innenstadt gibt es sehr viele Kneipen, Bars, Cafés und Restaurants, die zahlreiche junge Studenten anziehen. Einen krassen Kontrast bieten die wunderschönen, alten Gebäude, die die Plätze und Straßen der Innenstadt Brünns zieren. Besonders die Kathedrale von St. Peter und Paul mit ihren gotischen Türmen ist ein Highlight.
In der St. Jakobskirche wartet auf mutige Besucher eine gruselige Attraktion. Im Beinhaus von Brünn kannst du Tausende an den Wänden aufgeschichtete Skelette aus einigen Jahrhunderten bestaunen.
Auf einem Hügel über der Stadt thront zudem die Festung Spielberg aus dem 13. Jahrhundert. In ihr gibt es heutzutage immer wieder interessante Ausstellungen lokaler und internationaler Künstler sowie ein gutes Restaurant.
In Brünn kannst du sicher einige Tage verbringen. Da die Stadt überraschend jung und hip ist, lohnt sich vor allem ein Besuch im Sommer. Dann kannst du die vielen Cafés und Bars in vollen Zügen genießen und sehen, wie die Studierenden in Brünn ihre Freizeit verbringen. Am besten versuchst du auch gleich, eine Unterkunft im Stadtzentrum zu finden, damit du es nicht weit zu den zahlreichen Attraktionen hast.
Ostrau – das Ruhrgebiet Tschechiens
Ganz ähnlich wie unser Ruhrgebiet in Deutschland ist Ostrau nicht unbedingt das beliebteste Reiseziel des Landes. Die Stadt war über Jahrzehnte von der Schwerindustrie geprägt und hatte deshalb ein eher schmuddeliges Image. Seit einigen Jahren versucht die Stadt sich dieses Image aber abzustreifen und sich als hipper Ort für junge Menschen zu präsentieren.
Die Scheunenstraße in der Innenstadt hat zum Beispiel eine unglaubliche Dichte an Bars zu bieten, die junge Menschen aus aller Welt anziehen. Auch das Love Festival, ein Elektrofestival inmitten einer alten Industrieanlage, zieht jährlich etwa 40.000 Besucher an.
Stichwort Industrieanlagen: Viele der ehemaligen Fabriken wurden mittlerweile zu Freiluftmuseen umgebaut, in denen die alten Türme und Schornsteine noch wie Monumente aus einer anderen Zeit in der Landschaft stehen.
Ostrau ist also ein etwas anderes Reiseziel als die anderen Orte auf unserer Liste, lohnt sich aber definitiv. Die beste Zeit für einen Abstecher nach Ostrau ist der Sommer, wenn das Leben in der Scheunenstraße und auf den Festivals pulsiert. Unterkünfte findest du dann überall in der Stadt zu günstigen Preisen.
Tschechiens schöne Orte – der Süden
Der Süden Tschechiens ist geprägt von weiten Feldern und dichten Wäldern. Zwischen diesen liegen einige Seen und Flüsse, die im Sommer zum Teil zum Baden einladen. Außerdem gibt es hier viele schöne Städtchen und Dörfer, denen du einen Besuch abstatten kannst.
Krumau an der Moldau
Eines dieser schönen Städtchen ist Krumau an der Moldau, das ganz im Süden Tschechiens unweit der österreichischen Grenze liegt. Die Moldau schlängelt sich durch die Stadt mit gerade einmal 13.000 Einwohnern. Eine Metropole erwartet dich in Krumau also definitiv nicht.
Dennoch hat der Ort so einiges zu bieten – nicht umsonst gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders die mittelalterliche Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen zieht Touristen aus aller Welt an. Bis zu 800 Jahre sind einige Gebäude im Zentrum alt.
Beim Schlendern durch die Gassen findest du mit Sicherheit gemütliche Cafés und kleine Läden, in denen du Souvenirs erstehen kannst. Außerdem solltest du unbedingt das Schloss Český Krumlov und die kleine Kirche St. Veit im Ortskern besuchen.
Das Wetter ist in Krumau zwischen Mai und September am besten. Dann ist es angenehm warm und meist recht trocken. Da der Ort sehr klein ist, ist es prinzipiell egal, wo genau du schläfst. Besonders schön ist es jedenfalls in der Altstadt. Eine Alternative ist es, dass du dir eine Unterkunft in der nahen Großstadt Budweis buchst und einen Tagestrip nach Krumau an der Moldau unternimmst.
Budweis – mehr als nur Bier
Budweis ist wohl noch vor Prag die international bekannteste Stadt Tschechiens. Das liegt vor allem an dem nach ihr benannten amerikanischen Bier, das zu den meistverkauften der Welt zählt.
Aber Budweis hat noch deutlich mehr zu bieten als nur Budweiser. Besonders im Stadtzentrum gibt es neben vielen schönen Gebäuden auch zahlreiche traditionelle, tschechische Kneipen und Mikrobrauereien, in denen du viele Biersorten verköstigen kannst. Das Beste daran: Im Vergleich zu deutschen Bierpreisen sind die tschechischen fast noch spottbillig.
Außerdem gibt es in Budweis viele Museen. Besonders interessant ist das Südböhmische Museum, das sich mit der Geschichte der Region beschäftigt. Auch der Brauerei Budweiser Budvar kannst du einen Besuch abstatten und dich mit dem Thema Bier noch näher beschäftigen, als du es in den Kneipen der Stadt sicher ohnehin tust.
Besonders schön ist Budweis im Sommer, wenn es warm ist und sich das Licht der Sonne im Fluss Maltsch spiegelt, bevor es inmitten der Stadt in die große Moldau fließt. Suche dir am besten eine Unterkunft im Stadtzentrum – so hast du es nicht weit zu den Sehenswürdigkeiten.
