Obwohl die dänische Hauptstadt verglichen mit einigen ihrer europäischen Schwestern eher klein ist, hat sie einiges zu bieten. Die Stadtteile Kopenhagens sind bekannt für nachhaltiges Design, Lebensqualität und glückliche Menschen – in der kleinen Metropole wird es so schnell nicht langweilig!
Die Coolsten Stadtteile Kopenhagens
Am besten erkundest du die Stadt ein Viertel nach dem anderen. Hier also eine praktische kleine Anleitung, um die Top-Stadtteile in Kopenhagen zu erkunden – eine Mischung aus unverzichtbaren Touri-Zielen und einheimischen Insider-Tipps.
Refshaleøen & Nyhavn
Das Stadtzentrum ist – du hast richtig geraten – das Herz Kopenhagens sowie Standort historischer Sehenswürdigkeiten und moderner urbaner Lebensqualität. Hier ist ein ganzer Tag voller Aktivitäten, bei dem sich das Dänemark von früher mit dem heute regierenden Hipstertum vermischen.
Beginne deinen Tag auf dem Torvehallerne; der wörtlich übersetzt „Halle der Vierecke“ heißt – ein trubeliger Markt für Lebensmittel und Waren des täglichen Gebrauchs. Wir empfehlen dir einen Kaffee von der Coffe Collective –dem örtlichen Lieblingsstand für Kaffeeliebhaber, die eine gute Tasse aus nachhaltigem Anbau zu schätzen wissen. Dazu eine Zimtschnecke von Laura‘s Bakery, und du bist startklar.
Bummele die Haupteinkaufsstraße Købmagergade entlang und verschaffe dir einen Einblick in das Leben in Kopenhagen vor einigen hundert Jahren. Obwohl sich hier ein neuer Laden an den anderen reiht, versprühen jeder Brunnen und jeder Pflasterstein den Charme der guten alten Zeit. Nur 40 DKK kostet der Eintritt in den Rundetårn, von dem aus du ein wunderbares Panorama hast. Halte unbedingt auf halber Strecke an, um herauszufinden, welche Ausstellungen in der Mini-Galerie zu sehen sind. Flaniere durch die Einkaufsstraßen – nicht zu vergessen die berühmte Strøget – in Richtung Süden.
Am Schloss Rosenborg (im Kongens Have, dem Königsgarten) kannst du um 11:30 Uhr die Wachablösung der Königlichen Leibgarde beobachten, wenn sie zum Schloss Amalienborg marschieren, dem Palast der Königsfamilie. Jetzt bist du am malerischen Nyhavn, dem „neuen Hafen“, wo Seeleute aus aller Welt nach langen Reisen Erholung finden. Anstatt in einem der mittelmäßigen Touri-Restaurants eine ebenso mittelmäßige Mahlzeit einzunehmen, suche lieber einen pølsevøgn (Hot-Dog-Wagen) und genieße ein ultra-dänisches Mittagessen aus Hotdog mit Röstzwiebeln und sauren Gurken.
Bei einer Bootstour nach dem Mittagessen kannst du alle historischen Sehenswürdigkeiten von ihrer besten Seite bewundern. Es gibt verschiedene Touren, die ab Nyhavn oder Holmens Kirke starten und alles Wichtige in einem Rutsch abdecken.
Im Anschluss kannst du übers Wasser auf die andere Seite spazieren – über die Fahrrad- und Fußgängerbrücke (Inderhavnsbroen) und die kleinen Kanäle und Fußwege an der Königlich Dänischen Kunstakademie erkunden. Schnapp dir ein Fahrrad oder nimm den Bus 9A nach Refshaleøen, dem neuesten Industrieviertel von Kopenhagen. Wenn du ein kühles Bier magst, legst du an der Mikkeller Brauerei eine Pause ein und probierst köstliches Ale direkt aus dem Zapfhahn.
La Banchina ist besonders bei Sonnenuntergang ein ideales Ziel. Serviert wird leckere nordische Küche, während die Einheimischen im kleinen Hafen direkt neben dem Restaurant schwimmen gehen. Prostet euch mit Wein zu und beglückwünscht euch zu einem abwechslungsreichen Tag voller neuer Eindrücke.
Nørrebro
Dieses Viertel zeigt die „coole“ Seite von Kopenhagen. Nørrebro ist jung, lebendig und steckt voller Geheimnisse. Zugleich ist es klein genug, um es zu Fuß zu erkunden.
Beginne den Tag auf der Jægersborggade, einer winzigen Straße voller verrückter Läden und kleiner Restaurants mit einem breiten Angebot aus gutem Kaffee und leichten Kleinigkeiten. In Meyer‘s Bakery kannst du Claus Meyers berühmte Mehlkreationen kosten.
Am Ende der Jægersborggade liegt der Haupteingang zum Assistens Kirkegård, dem schönen Friedhof, den die Einheimischen als Park nutzen. Es mag bizarr erscheinen, aber für die Kopenhagener ist es ganz normal, auf dem Friedhof spazieren zu gehen und bei gutem Wetter sogar Picknick zu machen. Ob du es schaffst, die letzten Ruhestätten berühmter Persönlichkeiten zu finden? Denn hier liegen der Physiker Niels Bohr, der beliebte Märchenautor Hans Christian Andersen, der Philosoph Søren Kierkegaard und der Jazzmusiker Ben Webster begraben.
Dann geht es weiter Richtung Blågårdsgade, einer Straße mit vielen kleinen Cafés, Bars und Boutiquen. Diese Straße ist Nørrebro wie es leibt und lebt. Man sieht alle möglichen Menschen jeden Alters, die einträchtig plaudernd bei Bier, Wein oder Kaffee zusammensitzen. Such dir einen Platz, der dir gefällt, lass dich nieder, bestelle etwas zu essen und fühle dich, als gehörtest du dazu – denn das tust du!
Überquere die Nørrebrogade und schlendere die Ravnsborggade hinunter, die Kopenhagener Antiquitätenmeile. Bewundere die Läden und unterhalte dich mit den Inhabern, um durch persönliche Geschichten ein Gefühl für die dänische Vergangenheit zu bekommen. Wenn du genug antike Kostbarkeiten angeguckt hast, unternimm den unverzichtbaren Kopenhagen-Spaziergang um die Seen. Auf der Königin-Louise-Brücke kannst du anhalten – falls du dich traust – und bist am ultimativen Hangout für die coolen Kids von Nørrebro.
Schau auch im Barking Dog auf der Sankt Hans Gade vorbei und genehmige dir vor dem Abendessen einen leckeren Cocktail in einer der besten Bars von Kopenhagen. Dann gehst du die Straße hoch auf die Guldbergsgade und isst im italienischen Restaurant Bæst zu Abend, das vom berühmten Chefkoch Christian Puglisi geleitet wird. Die Pizza dort gehört zu den besten der Welt. Denke daran, dich beim Servicepersonal auch nach den Nachhaltigkeitspraktiken zu erkundigen und wie sie die europäische Food-Szene in Aufruhr versetzen.
Nebenan in der kleinen Brauerei Brus gibt es Bier aus lokalen dänischen Zutaten – das perfekte Ziel gleich nach dem Abendessen.
Versuche, Karten für eine Show im Alice zu ergattern, einem der bestgehüteten Kopenhagener Geheimnisse. Diese weithin respektierte Location für Weltmusik hat auch neue, aufstrebende Jazz-Acts in ihrem Repertoire. Zum Klang von Melodien aus aller Welt startest du perfekt in die Partynacht von Nørrebro .
Unterkünfte in Nørrebro finden
Vesterbro
Dieser Stadtteil ist für seine Vielfalt an Restaurants und Cafés bekannt. Wer Appetit hat, is(s)t hier richtig. Überall sieht man junge Familien und Kunststudenten – denn Vesterbro steht ganz im Zeichen von öffentlichen Gemeinschaftsplätzen, edlem Essen und Großstadtflair.
Der Værnedamsvej erinnert an eine echte Pariser Straße und ist der Standort des besten Frühstückscafés der Stadt: Granola. Bei trendbewussten Kopenhagenern beliebt, punktet das Granola mit großartigem Essen – bestell dir ein paar kleine Portionen traditionelles Smørrebrød (belegte Brote in verschiedenster Ausführung) und lass es dir schmecken.
Und dann ein kurzer Spaziergang zum Tivoli – einer der ältesten Vergnügungsparks in Dänemark. Wenn du nicht hinein willst, kannst du auch einfach nur drumherum laufen und die prächtige Anlage in all ihrer Schönheit auf dich wirken lassen. Auf der anderen Seite des Tivoli wartet die Ny Carlsberg Glyptotek – ein Museum für moderne und alte Kunst mit einem wunderschönen, natürlich angelegten Indoor-Garten. Dienstags kostet das Museum keinen Eintritt, aber auch an den anderen Wochentagen kannst du den Garten gratis genießen.
Ungefähr jetzt wirst du wahrscheinlich hungrig. Wie wäre es mit ein paar guten Kopenhagener guten Dim Sum? Dann auf ins Fu Hao, einem Restaurant abseits der ausgetretenen Pfade, das mit die besten, echten chinesischen Dim Sum serviert. Bei einem Bummel durch die Gegend kannst du dir auch einige der chinesischen und arabischen Märkte ansehen oder den Hauptbahnhof mit seiner herrlichen Architektur bewundern.
Am Sønder Boulevard liegen einige der beliebtesten Gemeinschaftsflächen der Stadt. Hol dir im Kioskh etwas zu Trinken und bleib etwas draußen sitzen, um den Radlern zuzusehen. Dann auf zum Absalon, einem Gemeindezentrum in einer renovierten Kirche. Sieh nach, ob Workshops, Filmvorführungen oder spontane Tischtenniswettkämpfe auf dem Programm stehen.
Nacht in Vesterbro heißt eigentlich nur eins: Das Schlachthofviertel Kødbyen. Tagsüber ist es voller Fleisch- und Fischhändler, die unterwegs sind, um für die Restaurants der Gegend gute Stücke köstlichen Proteins zu ergattern. Aber zu Sonnenuntergang öffnen hier einige der besten Restaurants der Stadt. Fischliebhabern empfehlen wir Kødbyens Fiskebar und wer dänischen 80er-Jahre-Geschmack kosten möchte, dem sei der Chicky Grill ans Herz gelegt. Achtung: Kødbyen ist nicht der beste Ort für Vegetarier.
An der benachbarten Istedgade gibt es eine Bar neben der anderen, aber in Kødbyen liegen einige der besten Locations der Stadt, wenn du das Tanzbein schwingen willst. Im Mesteren & Lærlingen gibt es Soul und Boogie; und die Clubs Jolene und Bakken stehen im Zeichen der Electronic-Szene. Echte Nachteulen kommen in der Konzertlocation KB18 auf ihre Kosten – die Hardcore-DJ-Sets halten dich bis 8 Uhr morgens wach.
Nachdem ausgiebig getanzt und getrunken hast, gibt es in den frühen Morgenstunden nichts Besseres als einen leckeren Happen. Vesterbro hätte das auch etwas im Angebot. Der Isted Grill macht das berühmte „Flæskestegssandwich”, ein Sandwich mit gegrillter Schweineschulter und Bratenkruste, Rotkohl, sauren Gurken und Mayonnaise – und wer sich auskennt, nimmt die Sauce Béarnaise. Oder du gehst ins Kebabistan und verwöhnst dich mit leckerem türkischem Essen. An Wochenenden haben beide bis in die späte Nacht geöffnet.
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Extra Tipp – Louisiana Museum
Rein technisch ist es zwar nicht mehr Kopenhagen, aber das Louisiana Museum für Moderne Kunst – eines der einzigartigsten Museen für moderne Kunst – liegt nur eine kurze Zugfahrt vom Stadtzentrum entfernt. Es präsentiert eine beeindruckende Sammlung zeitgenössischer Kunst in einem Ambiente, das wie ein traditionelles dänisches Zuhause wirkt – ein Muss für Fans von Kunst und Architektur.
Mit seinen Ausstellungen, dem Skulpturengarten, dem Café mit seinen Köstlichkeiten, dem Panoramablick über den Øresund bis nach Schweden, und dem Geschenkeladen von Weltrang empfehlen wir dir, für diesen Ausflug mindestens einen halben Tag einzuplanen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich im Mai 2018 veröffentlicht und im Juli 2022 aktualisiert.