Münchens Sehenswürdigkeiten ziehen Besucher aus aller Welt an. Kein Wunder: Meine Lieblingsstadt in Deutschland bezaubert mit Trachten und Traditionen, mit Kunst und Kultur sowie mit Genuss und Geselligkeit. Zu meinen Lieblingsplätzen gehören der Biergarten am Chinesischen Turm im Englischen Garten und der Gärtnerplatz.
Während der gigantische Stadtpark weltberühmt ist, stellt der Gärtnerplatz einen Insidertipp für alle dar, die in lauen Sommernächten gerne lange aufbleiben. Wo du dich sonst noch in der bayerischen Metropole wohlfühlen wirst und welche der Top 10 der Münchener Sehenswürdigkeiten du nicht verpassen solltest, verrate ich dir gerne.
Neben den Klassikern, wie der Frauenkirche und dem Schloss Nymphenburg, entführe ich dich in verwunschene Ecken und erkläre dir, wie die Einheimischen Warteschlangen umgehen und Eintrittsgelder sparen. Folge mir auf meinem persönlichen Stadtspaziergang durch die Hauptstadt von Bayern.
1. Die Frauenkirche überragt einfach alles
Während eines ausgiebigen Stadtbummels gönne ich mir gerne ein paar Minuten Ruhe und Entspannung in einer Kirchenbank der spätgotischen Säulenhalle. Die Frauenkirche ist nicht nur ein Ort der Kontemplation, sondern auch das Wahrzeichen der Stadt München. Seit seiner Einweihung im Jahr 1494 ist der Dom zu Unserer Lieben Frau das höchste Gebäude der Innenstadt. Und damit das so bleibt, darf bis heute kein Bauwerk im Münchner Zentrum die spätgotische Kirche überragen. Trotzdem ist es vom Boden aus gar nicht so einfach, ein Foto von der Frauenkirche zu machen. Die Frauenkirche steht inmitten von prachtvollen Straßen und Gassen.
Nicht-Münchner verirren sich schon mal auf der Suche nach dem Haupteingang. Das Hauptportal findest du am Frauenplatz. Wenn möglich, betritt die Kirche durch den Haupteingang und nicht über die beiden Seiteneingänge. Die Sichtachse in das Kirchenschiff ist vom Hauptportal aus überwältigend. Du kannst den Dom täglich von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr umsonst besichtigen. Während der Gottesdienste ist keine Besichtigung möglich. Die Besteigung des Südturms ist kostenpflichtig, allerdings nicht jedermanns Sache. Da ich unter Platz- und Höhenangst leide, habe ich mich noch nicht durch die enge Spindeltreppe hinauf getraut.
Die Legende vom Teufelstritt
Nach wenigen Schritten im Kircheninnern stehst du bereits vorm Teufelstritt, einem schwarzen Abdruck mit Fersenstachel im Boden. Der Legende nach entstand der Fußabdruck des Teufels durch einen Deal mit dem Baumeister Jörg von Halsbach. Der Teufel versprach eine schnelle Bauzeit, wenn im Gegenzug keine Fenster eingebaut würden.
Tatsächlich wurde die Kirche in nur 20 Jahren fertiggestellt. Durch einen optischen Trick sind die Fenster des Frauendoms erst auf den zweiten Blick erkennbar. Darüber ärgerte sich der Teufel so sehr, dass er auf den Boden stampfte und einen Fußabdruck im Eingangsbereich hinterließ. Der Fußabdruck gehört zu den mythischen Touristenattraktionen der Stadt. Natürlich bietet die Kirche noch wesentlich mehr Sehenswertes wie zum Beispiel das Wittelsbacher-Denkmal, die Bischofsgruft und eine fast 500 Jahre alte automatische Uhr.
Tipp: München von oben
Die besten Fotos von der Münchener Frauenkirche Münchens schießt du übrigens aus der Distanz. Vom Olympiaturm im Olympiapark München kannst du die gesamte Stadt überblicken und bei guter Sicht sogar die Alpen sehen. Gesellige Alternativen mit ausgezeichneten Aussichten bieten die sogenannten Rooftop Bars im Stadtzentrum. Du findest sie zum Beispiel in renommierten Hotels, wie dem Hotel Bayerischer Hof, oder exponierten Gebäuden, wie auf dem Dach der Technischen Universität in der Maxvorstadt.
2. Münchens Sehenswürdigkeiten in der Nähe vom Marienplatz
Ich starte meine Stadtspaziergänge gerne am Marienplatz. Von dem verkehrsberuhigten Platz erreichst du viele Sehenswürdigkeiten in München fußläufig. Der Marienplatz liegt im Dreieck von Hofbräuhaus, Frauenkirche und Viktualienmarkt. Er ist aber auch der Ausgangspunkt der Fußgängerzone. Besonders praktisch: In seiner Nähe gibt es mehrere große Parkhäuser.
Große Ketten, Kaufhäuser und Boutiquen sind rund um den Platz und in den angrenzenden Straßen zu finden. Das neugotische Rathaus zieht mit seinem Glockenspiel die Aufmerksamkeit auf sich. Es gehört zu Münchens Besonderheiten. In den Monaten von März bis Oktober findet es gleich dreimal am Tag statt. Um 11 und 12 sowie um 17 Uhr öffnen sich die Türen der nostalgischen Uhr an der Rathausfassade.
Was kann man in München am Marienplatz machen?
Die Antwort ist einfach: fotografieren, staunen und schlemmen. Im historischen Ratskeller bestellst du am besten Schweinshaxen & Co. Die Gewölbe des Kellers sind eindrucksvoll bemalt und uralt. Insofern ist der Ratskeller historische Sehenswürdigkeit in München plus Gemäldegalerie und Gastronomiebetrieb. Wenn du nur einen Snack suchst, kannst du im Angesicht des neugotischen Rathauses ins Rischart einkehren. Die Traditionsbäckerei liegt direkt gegenüber vom Rathaus.
Auch wenn die Semmel, Bretzel und der Apfelstrudel für meinen Geschmack etwas hochpreisig sind, lohnt es sich. Der Kaiserschmarren ist einer der besten der Stadt. Im Notfall sättigt er für zwei. Das freundliche Personal trägt Tracht und die Aussicht auf den Platz gibt es durch die großen Gläserfronten gratis. Diese Prime-Location ist einfach unbezahlbar. Wenn ich nicht so tief in die Tasche greifen möchte, gönne ich mir ein Bretzel auf die Hand und bewundere die Straßenkünstler und Musikanten, die auf dem legendären Platz ihr Glück versuchen.
3. Das Museumsviertel: Pinakothek hoch Drei
Mindestens ein Museumsbesuch gehört in München zum Must-see-Pflichtprogramm. Weltberühmt sind die Münchner Pinakotheken. Zugegeben, leicht aussprechen lässt sich das griechische Wort Pinakothek nicht, dafür lassen sich die großartigen Gemäldesammlungen in München kinderleicht besichtigen. Die Alte Pinakothek, die Neue Pinakothek sowie die Pinakothek der Moderne befinden sich in fußläufiger Entfernung. Du erwirbst Einzel- oder günstige Kombitickets. Mein Tipp: Komm am Sonntag.
Sonntags kostet der Eintritt in die Kunstsammlungen nur einen Euro. Trotz der reduzierten Preise gibt es auch am Wochenende selten lange Schlangen vor den Kassen der einzigartigen Kulturräume. Taschen und Rucksäcke schließt du im Eingangsbereich ein. Das freundliche Personal empfiehlt dir gerne die besten Rundgänge durch die Sammlungen. In der Alten Pinakothek schlendere ich durchs Mittelalter, bevor ich durch den Barock bummele und alte Meister wie Rembrandt bewundere. Auf halber Strecke durch das Museum lädt das lichtdurchflutete Museumscafé zum Verweilen ein.
Hier stärkst du dich für den krönenden Abschluss – Van Gogh, Monet und Rodin. Nach dem Museumsbesuch entspannst du dich bei schönem Wetter einfach auf der Wiese vor der benachbarten Pinakothek der Moderne. Da die Universität von München nicht weit weg ist, trifft sich auf der großen Rasenfläche gerne die lokale Studentenszene. Es gibt viel Platz zum Picknicken und für sportliche oder kreative Aktivitäten. Open-Air- und Mitmach-Kunst finden nahezu täglich statt. Lass dich inspirieren. Montags sind die Pinakotheken in München geschlossen, ansonsten kannst du die Kunsträume jeden Tag von morgens bis abends besichtigen.
4. Münchens Must-see: der Englische Garten
Die Frage „Was muss man in München gesehen haben?“, lässt sich einfach beantworten: den Englischen Garten. Auf ihren Stadtpark sind die Münchner ganz besonders stolz. Auch ich verirre mich gerne zwischen den grünen Wiesen und Wasserarmen der Isar. Das gigantische Gelände im Nordosten Münchens gehört zweifelsfrei in die Liga der weltberühmten Stadtparks, wie dem New Yorker Central Park oder dem Berliner Tiergarten.
Dank des Englischen Gartens weht durch München ein internationales Flair und das hat am wenigsten mit seinem Namen zu tun. Dieser entstand nur, weil der Garten nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsparks angelegt wurde. Im Stadtpark scheint alles erlaubt. Das Publikum ist divers und die Atmosphäre tolerant. Im Englischen Garten wird gesurft und gebadet, gejoggt und geradelt, entspannt und flaniert. Zu Fuße des Chinesischen Turms erstreckt sich ein gigantischer Biergarten und im Norden des Parkgeländes lädt ein Amphitheater ein.
5. Wasservergnügen mitten in der Stadt: die Isar und der Eisbach
In München wundere ich mich immer wieder über Radler im Neoprenanzug mit Surfbrett unterm Arm. „Wo wollen die nur hin?“, frage ich mich. Oder ich staune über Halbnackte in der Straßenbahn. „Wo kommen die nur her?“, möchte ich wissen. Die Antwort findest du im Englischen Garten. Sowohl die stehende Welle an der Prinzregentenstraße genießt Kultstatus als auch das Vergnügen, sich durch den Eisbach treiben zu lassen. Zu beiden Aktivitäten gehören Mut und Können. Auf der stehenden Welle toben sich gerne Profisurfer aus und an heißen Tagen lockt der Eisbach Schwimmer in seine Fluten. Da die Strömung im Bach stark ist, lassen sich die Badenden durch den Park treiben.
Die Wasserratten werden außerhalb des Parks wieder „an Land“ gespült. Sie steigen als „begossene Pudel“ an der Tramhaltestelle Tivolistraße ein und fahren in den Park zurück. Ob sie auf Fahrkarten kontrolliert werden, ist mir nicht bekannt. Für Nichtschwimmer und Kinder ist der Wasserspaß gefährlich. Dennoch zeigt sich die Stadt München tolerant und erlaubt das Baden auf eigene Gefahr.
Das Gleiche gilt übrigens für das Baden in der Isar. Das kristallklare Wasser, die sauberen Strände und die tolle Stimmung ziehen im Sommer Badende und Feiernde an die Isar-Strände. Zu den schönsten Badestellen zählen der Stadtstrand am Flaucher mit seinem Karibikfeeling, die Kiesstrände an der Marienklausenbrücke im Süden der Stadt und der Party-Strand am Thalkirchen Tierpark.
Mein Tipp: Pack die Badehose ein, wenn du im Sommer München besuchst.
6. Schönheiten im und um das Schloss Nymphenburg
Du kannst das Schloss Nymphenburg schwerlich an einem Tag besichtigen. Ich empfehle seine Besichtigung entweder als Tagesprogramm einzuplanen oder in Etappen. Das Nymphenburger Schloss mit seinem Park-Ensemble gehört zu den größten Schlossanlagen Europas. Es beherbergt mehrere Ausstellungsräume, Pavillons und Galerien. Ich spaziere gerne sonntags durch die Parkanlage. Fahrradfahren ist im Park nicht erlaubt. Gegen Kinder mit Laufrädern hat noch niemand etwas gesagt und Hunde dürfen an der Leine im Park spazieren.
Mein Tipp: historische Supermodels bewundern
Ein besonderes Highlight und für viele weniger bekannt ist die „Schönheitengalerie“ von König Ludwig I. Die Gemäldeausstellung in einem Obergeschoss des Südpavillons beherbergt Vorläufer heutiger „Setcards“ und „Modelbilder“. Der Maler Joseph Stieler fertigte zwischen 1827 und 1850 im Auftrag des Königs Bilder schöner Frauen an. Das Besondere dieser Bilder der damaligen Zeit ist, sie zeigen nicht nur Hofdamen und Prinzessinnen, sondern auch andere Münchner Schönheiten, wie die Tochter eines Schuhmachermeisters oder die Tänzerin Lola Montez.
7. In wissenschaftlicher Gesellschaft – die Ludwig-Maximilians-Universität besichtigen
Selbstverständlich gehört die Ludwig-Maximilians-Universität – kurz LMU – auf die Liste meiner liebsten Münchner Sehenswürdigkeiten. Und das nicht nur, weil sie eine der renommiertesten Universitäten Europas ist, sondern weil ich hier selbst als Studentin eingeschrieben war. Heute zeige ich meiner Tochter und dir die ehrwürdigen Hallen. Die im Jahr 1472 in Ingolstadt gegründete Hochschule befindet sich seit 1802 in München in mehreren Gebäuden zwischen dem Museumsviertel und dem Englischen Garten.
Der Besuch des historischen Hauptgebäudes lohnt sich sehr. In dem Gebäude im Rundbogenstil befinden sich das Rektorat, die Studentenkanzlei und mehrere Hörsäle. Es ist architektonisch höchst interessanthöchstinteressant und für jeden zugänglich. Sobald du das Gebäude betrittst, wirst du dich erhaben fühlen. Denn dem Zauber dieser Oase des Wissens entzieht sich kaum jemand. Besichtige die Hörsäle oder nimm an einer Vorlesung als Gast teil. In der LMU haben 15 Nobelpreisträger studiert. Einer der berühmtesten Absolventen war Konrad Adenauer.
Die Erinnerungsstätte der Weißen Rose am Geschwister-Scholl-Platz
Das Hauptgebäude liegt am Geschwister-Scholl-Platz unweit des Museumsviertels. Sowohl am Vorplatz als auch im Eingangsbereich gibt es Erinnerungsstätten an die „Weiße Rose“, die Widerstandsgruppe im Dritten Reich, zu der auch Sophie und Hans Scholl gehörten. Achte auf die am Boden eingelassenen Steinplatten. Die Platten erinnern an die Flugblattaktion, die die Studenten mit ihrem Leben bezahlten. Auch der Sockel im Innern der Eingangshalle drückt Demut aus. Auf ihm blüht eine weiße Rose im Gedenken an den Mut der jungen Leute.
8. Die Münchner Sehenswürdigkeiten am Odeonsplatz
Die Landeshauptstadt von Bayern ist zu Recht eine vornehme und stolze Stadt. Diese Attribute spiegeln sich – meiner Ansicht nach – am eindrucksvollsten in den Münchner Sehenswürdigkeiten rund um den Odeonsplatz wider. Während die Feldherrenhalle mit ihren Löwenstatuen etwas verwittert wirkt, erstrahlt die Fassade der Theatinerkirche in herrschaftlichem Kaisergelb.
Die Kirche aus dem 17. Jahrhundert ist vom italienischen Spätbarock geprägt. Im Innern ist die Kirche für einen Barockbau eher schlicht. Der Eintritt in das Kirchenschiff und die Wittelsbacher Fürstengruft ist kostenlos. Die Theatinerkirche grenzt an den Hofgarten der Münchner Residenz. Sie ist eines der beeindruckendsten Gebäude in Münchens Innenstadt und etwa fünfmal so groß wie der Marienplatz. In dem größten Innenstadtschloss von Deutschland bewunderst du Kronen, Juwelen und Kunstobjekte. Der Hofgarten bietet eine Verschnaufpause auf dem Weg zur Bayerischen Staatskanzlei.
9. Im Glockenbachviertel und in Schwabing ausgehen
Genuss, Geselligkeit und Gastronomie werden in München überall großgeschrieben. Ob du ins Hofbräuhaus einkehrst, dich im Biergarten am Chinesischen Turm im Englischen Garten niederlässt oder in einem der Schanigärten im Glockenbachviertel Platz nimmst, hängt von deinem persönlichen Geschmack ab. Mir schmeckt es in München überall gut.
Zu meinen Lieblingsrestaurants gehört das Café und Bistro am Literaturhaus am Salvatorplatz. Relativ neu in München ist der Wiener Brauch, Parkbuchten vor Restaurants mit kleinen Lauben zu bebauen. Was die Autofahrer ärgert, erfreut Gastwirte und Kundschaft. Die kreativen Lauben heißen Schanigärten und zieren den Straßenrand der beliebten Ausgehmeilen im Glockenbachviertel und in Schwabing. Unbedingt probieren solltest du in München Laugenbrezel mit Schnittlauch und Butter sowie Weißwürstl oder Schweinshaxen.
10. Einmal oder immer wieder – , es auf dem Oktoberfest krachen lassen
Karneval, Kirmes, Après-Ski und Ballermann in einem – das ist das Oktoberfest. Die Wiesn sind das größte Volksfest der Welt. Es wird bereits seit der Hochzeit von König Ludwig I. und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen im Jahr 1810 gefeiert. Skurrilerweise findet der riesige Jahrmarkt in den letzten beiden Septemberwochen statt.
Anfang Oktober ist der Festreigen bereits wieder vorbei. Die Hauptattraktionen auf der Theresienwiese sind die gigantischen Bierzelte, in denen feucht-fröhlich gefeiert wird. Tische sollten große Gruppen frühzeitig reservieren. Dirndl und Lederhosen sind hier Pflicht. Neben dem Rummel auf der Theresienwiese entführt die Oide Wiesn in die Vergangenheit. Im Süden des Festgeländes findest du keine grell-bunten Fahrgeschäfte, sondern traditionelle Blasmusik und historische Karussells. Wer diesen Nostalgie-Trip nicht verpassen möchte, sollte sich die Daten im Kalender markieren. Die Oide Wiesn finden nämlich nur alle vier Jahre statt.