Es ist gar nicht so einfach, die zehn schönsten Städte Norwegens auszuwählen. Alle norwegischen Städte haben ihre Reize. Ähnlich wie die idyllischen Städte in Griechenland, die schönsten Orte Kroatiens oder die schönen Städte Portugals verteilen sie sich über das ganze Land. Mal ist es ein Dorf am Rande eines Fjordes, das mit seinen traditionellen Holzhäusern besticht, mal ist es eine farbenfrohe Hafenstadt oder eine der großen Städte in Norwegen, die sich über mehrere Inseln ziehen. Doch so unterschiedlich schön die skandinavischen Orte sind, eines haben sie gemeinsam: Es sind Städte, die wie Schätze im Nordlicht glitzern. Welche du unbedingt besichtigen solltest und was du nicht verpassen darfst, erfährst du in diesem Artikel.
Reine, eine der schönsten Städte Norwegens
Der Ort Reine auf der Insel Moskenesøya gehört zu den schönsten Städten Norwegens. Für mich ist sie sogar die schönste Stadt. Der Bilderbuchort bettet sich in eine landschaftliche Kulisse ein, die ihresgleichen sucht und alle Vorzüge des Landes widerspiegelt. Rote Holzhäuser, zum Teil auf Stegen erbaut, gruppieren sich am Rande eines Fjords. Im Hintergrund ragen die Berggipfel der Lofoten auf.
Der entlegene Fischerort wirkt authentisch, obgleich ihn im Sommer Urlauber bevölkern. Hier kannst du auf Holzveranden Tee trinken und das Wolkenspiel am Himmel bewundern oder im klaren Fjordwasser Fische beobachten. Wenn du Entspannung am Rande des Nordpolarmeers suchst, bist du in Reine richtig. Die Mitsommernächte im Juni zählen zu den Highlights in der beliebtesten Reisezeit in Norwegen.
Tipps für Reine
- Sehenswürdigkeiten: Die größte Sehenswürdigkeit in Reine ist die Natur. Sie reizt im Sommer wie im Winter. Der Lofotodden Nasjonalpark zieht die Urlauber an. Ausflüge aufs Polarmeer gehören ebenso zu den Attraktionen, genauso wie die Besichtigung der urigen Fischerkaten.
- Übernachtung: Im Sakrisøy Rorbuer-Ferienpark wohnst du in Holzhäusern mit Steg und Kajakanlegestelle. Im Sakrisøy Gjestegård – Solbakken anno 1880 beziehst du ein Zimmer in einem originalen Herrenhaus aus dem Jahr 1880.
- Stadtspaziergang: Reine ist ein Dorf, das du gut zu Fuß erkunden kannst. Es liegt auf einer Halbinsel. Die Europastraße 10 verbindet die Gemeinde mit anderen Orten der Umgebung. Du kannst auf der asphaltierten Straße gut mit dem Fahrrad vorankommen. Zu den meisten Unterkünften gehört ein Bootssteg dazu, sodass du von dort um die Inseln paddeln kannst.
Ålesund: das Venedig des Nordens
Streng genommen ist Ålesund kein Ort, sondern ein Archipel. Die Stadtviertel verteilen sich auf sieben Inseln. Den Titel „norwegisches Venedig“ trägt Ålesund deshalb völlig zu Recht. Fjordarme durchströmen die ganze Stadt. Insofern erlebst du die besten Sightseeing-Touren vom Wasser aus. Miete dir ein Kajak und los geht´s: Dein Weg führt dich vorbei an typisch skandinavischen Fassaden, die sich im Wasser spiegeln.
Obwohl im 19. Jahrhundert die Stadt fast vollkommen durch ein Feuer zerstört wurde, mauserte sie sich wieder zu einer der schönsten Städte Norwegens. Die Dichte an Jugendstilfassaden und Ornamenten ist in der Stadt besonders hoch. Du kannst sogar in einem Museum Kunstwerke des Art Nouveau der 1920er-Jahre bewundern. Sowohl im Sommer als auch im Winter entfaltet der Ort seine Reize.
Tipps für Ålesund
- Sehenswürdigkeiten: die Jugendstil-Architektur im Stadtzentrum, der Aussichtspunkt Aksla, das Ålesund Aquarium Sunnmøre Museum und das Art-Nouveau-Zentrum.
- Übernachtung: Im Quality Hotel Ålesund wohnst du wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Die Suiten bieten Ausblicke aufs Wasser. Das Hotel Brosundet ist ein Meisterwerk des Designs. Es liegt nur wenige Schritte vom Jugendstil-Zentrum entfernt.
- Stadtspaziergang: Für den besten Bummel durch Ålesund nimmst du ein Boot. Die einmalige und sichere Aussicht auf die Jugendstilstadt erlebst du nur vom Wasser aus. Kajaktouren buchst du über lokale Anbieter. Auf dem Festland steigst du in den kleinen blauen Stadtzug ein. Die Bummelbahn fährt innerhalb etwa einer Stunde zu allen Sehenswürdigkeiten des Ortes.
Bergen: das Weltkulturerbe im Norden
Bergen ist für viele das Sinnbild von Norwegen und gleichzeitig Ausgangspunkt vieler Schiffsreisen ans Nordkap. Das „Tor zu den Fjorden“ ist umgeben von unberührter Natur. Im dichten Grün wirken die skandinavischen Häuserfassenden wie Farbtupfer. Wenn du von bunten Holzhäusern träumst, die sich im Wasser spiegeln, dann bist du in Bergen richtig.
Das für seine bunten Häuser bekannte Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens. Die Universitätsstadt hat sich durch ihre Lage am Wasser und das wunderschöne Altstadtviertel ihren kleinstädtischen Charme bewahrt. Die Innenstadt ist weitgehend verkehrsberuhigt. Das Viertel Bryggen mit seinen Gassen und Holzhäusern wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Das Hafenviertel nimmt sich nicht weniger malerisch aus. Bergen bietet architektonisch einige Highlights. Du entdeckst neben den mittelalterlichen Gebäuden Jugendstil-Fassaden sowie moderne Bauten und klares, zeitgenössisches Design.
Tipps für Bergen
- Sehenswürdigkeiten: Die Hanseviertel Bryggen und Tyskebryggen mit ihren Kontoren, die Stabkirche Fantoft, das Edvard-Grieg-Museum Troldhaugen, die Festung Bergenhus. Vom Fløyberg genießt du die besten Aussichten auf eine der schönsten Städte Norwegens.
- Übernachtung: In Bergen kannst du wunderbar am Wasser und trotzdem zentrumsnah wohnen. Ein gutes Mittelklassehotel im Herzen ist das Citybox Bergen. Zahlreiche Apartments in Bergen bieten Aussichten aufs Wasser wie die Magic Apartments Kløverhuset.
- Stadtspaziergang: Ein Bummel durch Bryggen und Tyskebryggen. Die Hansekontore und Kaufmannshäuser ziehen sich über das nordöstliche Ufer der Bucht Vågen. Zwischen den Häusern und dem Wasser liegen zahlreiche Cafés. Die berühmten Postkartenmotive der bunten „Skyline“ von Bergen schießt du allerdings vom Wasser aus.
Fredrikstad: Reise ins Spätmittelalter
Du musst dich schon in die Lüfte schwingen, um den Zauber von Fredrikstad sehen zu können. Aus der Luft betrachtet, gleicht der Kern des im Südosten Norwegens gelegenen Orts einem halbierten Stern. Die Altstadt und die Innenstadt wurden im französischen Vauban-Stil gebaut. Sie verbergen sich hinter sternartig angelegten Mauern, Wassergräben und Erdwällen.
Sie sind ein signifikantes Beispiel für den europäischen Festungsbau im Mittelalter. Das gut erhaltene Bauwerk ist das Wahrzeichen einer Stadt, welches mit seinen Parks, Wassergräben und Grünflächen bezaubert. Fredrikstad ist ein außergewöhnlicher Ort. Mit seiner entspannten und gediegenen Atmosphäre lädt der Ort zu längeren Aufenthalten ein. Hier wandelst du über kopfsteingepflasterte Straßen. Du kannst Souvenirs kaufen, in Cafés entspannen und viele Freiluftveranstaltungen genießen. Wenn du eine Stadt suchst, die dich ins Spätmittelalter entführt, bist du in Fredrikstad genau richtig.
Tipps für Fredrikstad
- Sehenswürdigkeiten: der Dom zu Fredrikstad, die Østre Fredrikstad Kirke, der Marktplatz, die Bastion 5 (Altstadtfestung) und das Nationale Fußballmuseum.
- Übernachtung: Das Gamlebyen Hotell in Fredrikstad befindet sich in einem Holzhaus in der Nähe der Altstadt und liegt in einer kopfsteingepflasterten Straße. Von der Dachterrasse des Wex Hotels genießt du tolle Aussichten auf Fredrikstad.
- Stadtspaziergang: Die schönsten Wege findest du in der Altstadt „Gamlebyen“. Hier wandelst du durch verwinkelte Gassen. Gemütliche Cafés, Antiquitätenläden sowie Künstlerateliers laden zum Verweilen und Stöbern ein. Die Festungsanlage und die Altstadt sind verkehrsberuhigt. Am besten kommst du zu Fuß.
Tromsø: dem Polarkreis so nah
Unter den schönen Orten in Norwegen nimmt Tromsø eine besondere Stellung ein. Nicht weil Tromsø zu den besonders schönen Orten Norwegens gehört und auch nicht, weil Tromsø zu den großen Städten in Norwegen zählt, wurde der Ort im hohen Norden weltberühmt, sondern durch seine einzigartige Lage. Seinen ganzen Charme entfaltet Tromsø nachts, wenn sich die Nordlichter mit ihrem grünen Schein am Horizont zeigen. Nur 200 km vom Polarkreis entfernt ist Tromsø ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge zum nördlichsten Punkt Europas und für Polarexpeditionen sowie Erkundungstouren ins Fjordland. Der Stadtkern beherbergt die ältesten und meisten Holzhäuser in Nordnorwegen. Das älteste von 1789 kannst du besichtigen.
Tipps für Tromsø
- Sehenswürdigkeiten: die Mittelalterliche Festung Skansen im Stadtzentrum, die Tromsø’er Werft, das arktische Aquarium mit Bartrobben und das Polarmuseum.
- Übernachtung: In den Enter Viking Apartments wohnst du nicht nur herrschaftlich, sondern auch nachhaltig. Das Smarthotel Tromsø liegt nicht weit von der Kirche des Ortes entfernt und bietet funktional ausgestattete Zimmer.
- Stadtspaziergang: Ein schöner Weg, den du gut zu Fuß gehen kannst, hat seinen Ausgangspunkt am Polarmuseum. Von diesem spazierst du am Wasser entlang in südliche Richtung zur Magic Ice Bar, die in unmittelbarer Nähe des Nordnorsk Kunstmuseums liegt. Von diesem ist es nur noch ein kleines Stück stadteinwärts zum Kongeparken, der zum Verweilen einlädt.
Oslo: die Stadt der Kontraste
Um den Besuch der Hauptstadt des Landes kommst du auf deiner Norwegenreise kaum herum. Schon allein deshalb nicht, weil Oslo ein Ausgangspunkt für viele Reisende ist. Am Flughafen Oslo-Gardermoen landen die meisten Flugzeuge. Du kannst dort Mietwagen in allen Größen und für alle Gelegenheiten mieten. Oslo ist vielleicht nicht die schönste, dafür aber kontrastreichste Stadt des Landes. Am Ende des Oslofjords spiegelt sich eine hochmoderne Skyline im Wasser.
In den Randbezirken und Nobelvororten geht es nostalgischer zu. Hier stehen romantische Villen direkt am Wasser. Oslos Restaurantszene ist lebendig sowie kreativ. Du hast die Wahl zwischen international gelobten Restaurants und traditionellen norwegischen oder einer leckeren Mischung aus beidem. Die Stadt ist leider nicht billig. Das siehst du an den hohen Preisen für Unterkünfte. Wie in jeder Universitätsstadt gibt es natürlich auch günstige Ausnahmen, zum Beispiel im Stadtteil Fornebu. Wenn du im Zentrum oder in einem Szeneviertel wie Grünerløkka wohnen möchtest, musst du allerdings tiefer in die Tasche greifen.
Tipps für Oslo
- Sehenswürdigkeiten: das Rathaus, der Königspalast, die Festung Akershus, den Vigeland-Skulpturenpark, die Norwegische Oper, die Norwegischen Nationalgalerie, das Wikingerschiffmuseum, das Freilichtmuseum von Oslo und das Holmenkollen Skimuseum.
- Übernachtung: Im Zentrum gibt es sehr viele Luxushotels, wie das Radisson-Blu-Plaza-Hotel. Im Gamle-Bezirk finden Architekturliebhaber Designhotels, wie das Clarion Hotel Oslo. Und im Szenebezirk Grünerløkka wohnst du in Komforthotels, wie dem Anker Hotel.
- Stadtspaziergang: Die Innenstadt ist übersichtlich. Du kannst sie einfach und sicher zu Fuß erkunden. Beginne beim Opernhaus und gehe über die Langkaia Straße vorbei an der alten Speicher- und Hafenstadt bis zur Festung Akershus. Von dieser kannst du durch das Zentrum zum Königlichen Schloss spazieren. Die Strecke ist nur etwa drei Kilometer lang und ideal, um Oslo an einem Vormittag zu besichtigen. Hop-on-Hop-off-Busse und Mietfahrräder sind eine gute Wahl für alle, die etwas schneller und unkomplizierter unterwegs sein wollen.