Nationalparks in Frankreich sind mindestens genauso vielseitig wie die Landschaften und die Natur des Landes selbst. Sowohl in den rauen Alpenlandschaften als auch in den Küstenregionen, in weit entfernten Überseegebieten und im Herzen des Festlandes findest du eine vielseitige Auswahl an Nationalparks, in denen du die Flora und Fauna der jeweiligen Region kennenlernen kannst. Hier hast du die Möglichkeit, deinen Urlaub bei Wanderungen, Radtouren und anderen Outdoor-Sportarten aktiv zu gestalten.
Eine Reise zu den verschiedenen Naturparks von Frankreich kannst du ganzjährig planen. Viele von ihnen befinden sich in warmen Klimazonen und eignen sich auch im Winter als Ziel für Outdoor-Abenteuer. Also pack deine Familie und die passende Ausrüstung ein und los geht es in die wilde Natur von Frankreich.
Erlebe die pure Natur im Landesinneren von Frankreich
Unabhängig davon, in welchem Teil von Frankreich du Urlaub machst, gibt es in allen Himmelsrichtungen des Landes eine große Auswahl an Nationalparks. Viele von ihnen befinden sich im Landesinneren und können durch ihre sattgrünen Wälder, Gebirgslandschaften und Seen überzeugen.
Parc national de la Vanoise – der erste französische Nationalpark überhaupt
Herzlich willkommen im wunderschönen Nationalpark Vanoise. Der größte Nationalpark Frankreichs liegt mitten in der Hochgebirgsregion der Alpen im Département Savoie und beheimatet zahlreiche Gletscher und Gipfel auf mehr als 3.000 m Höhe. Gegründet wurde er als erstes französisches Schutzgebiet seiner Art im Jahr 1963, um die einmalige Flora und Fauna der Hochgebirgswelt zu bewahren. Dazu gehörten unter anderem der vom Aussterben bedrohte Alpensteinbock und Gämse, deren Arten bis heute bewahrt werden konnten.
Insgesamt umfasst der Nationalpark Vanoise ein riesiges Gebiet im Süden der Region Savoyen. Die äußere Zone des Nationalparks kann problemlos touristisch genutzt werden. Hier hast du die Möglichkeit, beispielsweise in den Trois Vallées oder Tignes Wintersport zu treiben oder im Sommer lange Wanderungen durch die malerischen Landschaften zu unternehmen. In der inneren Schutzzone des Nationalparks gibt es strengere Reglementierungen, da der Umweltschutz an oberster Stelle steht. Du kannst hier zum Beispiel geführte Touren unternehmen oder die Tierwelt beobachten, ohne diese zu stören. Das Mitführen von Hunden ist in der Kernzone verboten.
Parc naturel régional des Pyrénées Ariégeoises – ein bergiges Paradies in Südfrankreich
Einer der beliebtesten Nationalparks in Frankreich liegt in den Pyrenäen. Hierbei handelt es sich um eine Bergkette, die sich an der Grenze zu Spanien befindet und sich zwischen Mittelmeer und Atlantik erstreckt. Der regionale Naturpark Pyrénées Ariégeoises umfasst eine Fläche von rund 2500 km² und beinhaltet raue Felsformationen und tiefe Wälder. Aufgrund der vielseitigen Landschaft und zahlreicher Berge und Hügel kannst du bei Wanderungen durch den Nationalpark vielerorts großartige Aussichten genießen. Die dramatische Landschaft mit ihren schneebedeckten Berggipfeln hat das Potenzial, dich deinen Alltag komplett vergessen zu lassen.
Wer hier Urlaub macht, kann in Bergdörfern wie Seix oder Saint-Girons übernachten, wo du von bewaldeten Hängen und zahlreichen Wanderwegen umgeben bist. Zu den bekannten Sehenswürdigkeiten gehört beispielsweise das Massif du Néouvielle im Osten des Nationalparks, das aus mehreren Seen und einer schroffen Felslandschaft besteht. Auch der Cirque de Troumouse, die Pont d’Espagne und das Vallée du Tech sind beliebte Ausflugsziele im Naturpark Pyrénées Ariégeoises.
Parc National des Cévennes – ein alpiner Nationalpark in Okzitanien
Der Nationalpark Cevennen befindet sich ca. 60 km nördlich von Montpellier im Süden Frankreichs. Er lockt mit seinen vielseitigen Landschaften Aktivsportler und Naturliebhaber aus aller Welt an, denn hier kannst du ausgedehnte Wanderungen durch grüne Täler unternehmen. Viele Reisende entscheiden sich auch dafür, den Nationalpark mit einem Kanu auf den vielen Flüssen und Seen zu erkunden, die sich durch das Gebiet ziehen. Schon im Jahr 1970 wurde die Region als Nationalpark ausgewiesen, um die einzigartige Natur vor Ort zu schützen. Bei deinem Aufenthalt hast du die Chance, besondere Tierarten wie Mufflons, Steinböcke und Biber zu beobachten.
Im Nationalpark Cevennen befinden sich zudem verschiedene Berge. Dazu gehören unter anderem der Mont Lozère mit ca. 1.700 m und der Mont Aigoual mit ca. 1.560 m Höhe. Auch Hochplateaus stehen dir für spektakuläre Ausblicke auf die Umgebung zur Verfügung. Auf dem Plateau des Cham des Bondons finden geschichtsinteressierte Reisende zudem Hinterlassenschaften aus der Jungsteinzeit.
Diese Nationalparks in Frankreich befinden sich in der Nähe des Meeres
Du möchtest deinen Strandurlaub in Frankreich mit Ausflügen in malerische Natur verbinden? Dann sind die folgenden Nationalparks genau das Richtige für dich, denn sie befinden sich in der Nähe beliebter Küstenregionen.
Parc naturel marin d’Iroise – maritime Naturschauspiele an der nördlichen Atlantikküste
Im äußersten Nordwesten Frankreichs gehört der Iroise Marine Naturpark zu den faszinierendsten maritimen Naturlandschaften in der Bretagne. Das Iroise-Meeresschutzgebiet umfasst spektakuläre Unterwassergebiete zwischen der Insel Ushant im Norden und der Île de Sein im Süden und hält eine vielseitige Auswahl an besonderen Tieren und Pflanzen für dich bereit. Wer hier geführte Bootstouren unternimmt, hat die Chance, Kegelrobben und Delfine aus der Entfernung zu beobachten und in die Nähe vollkommen unberührter Inseln zu fahren. Der Iroise Marine Naturpark wurde 2007 als erster Meeresnaturpark in Frankreich gegründet und soll eine nachhaltigere Bewirtschaftung der Gewässer vor Ort unterstützen.
Die Iroise ist unter Meeresbiologinnen und -biologen bekannt für einen großen Artenreichtum an Pflanzen und Tieren wie zum Beispiel Plankton, Hummer und Seeteufel. Auch geschützte Seevögel, zu denen unter anderem Sturmvögel und Seeschwalben gehören, nisten in der Region. Du findest den Hauptsitz des Naturparks in der Gemeinde Le Conquet. Bei geführten Bootstouren kannst du Sehenswürdigkeiten wie den Leuchtturm Les Pierres Noires oder die Insel Molène entdecken.
Parc national des Calanques – das Mittelmeer vor Augen
Nur wenige Kilometer südlich von Marseille erstreckt sich der Nationalpark Calanques entlang der Mittelmeerküste. Wenn du Urlaub an der Côte d’Azur machst, solltest du unbedingt einen Ausflug in dieses Naturparadies unternehmen, denn hier gibt es viel zu sehen. Viele Reisende bezeichnen die Flora und Fauna hier als die schönste ihrer Art in ganz Frankreich. Das Naturschutzgebiet ist von fjordähnlichen Buchten und weißem Kalkstein geprägt. Dieser sorgt vor dem Türkis des Meerwassers für einen atemberaubenden Farbkontrast. Viele Besucher reisen in den Nationalpark, um sich das Massif des Calanques anzusehen. Dieses besteht aus steilen Felsklippen, die sich auf ca. 20 km erstrecken.
Gegründet wurde das Schutzgebiet in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur im Jahr 2012, was es zu einem der jüngsten Nationalparks Frankreichs macht. Die Kernzone ist besonders stark reglementiert, um besondere Tier- und Pflanzenarten zu schützen. In vielen Buchten des Parks kannst du jedoch problemlos am Strand in der Sonne liegen oder baden gehen. Die Calanques sind darüber hinaus ein beliebtes Wander- und Klettergebiet. Du solltest jedoch beachten, dass die Region jedes Jahr von Anfang Juli bis Mitte September aus Naturschutzgründen für Touristen gesperrt ist.
Schöne Nationalparks im französischen Übersee entdecken
Nicht nur auf dem französischen Festland findest du einige der schönsten Nationalparks. Auch in den weiter entfernten Überseegebieten Frankreichs kannst du dich in der Natur verlieren. Die Parks an den folgenden Zielen haben noch einmal eine gänzlich andere Flora und Fauna zu bieten als das Festland.
Parc national de La Réunion – atemberaubende Landschaft im Indischen Ozean
Wenn du schon immer einmal die atemberaubenden Landschaften einer französischen Insel im Indischen Ozean erleben wolltest, dann ist der Nationalpark Réunion das richtige Ziel für dich. Er wurde 2007 zu den großen Nationalparks Frankreichs ernannt und nimmt insgesamt ca. 40 Prozent der gesamten Insel Réunion ein. Gegründet wurde das Gebiet, um die endemischen Pflanzen- und Tierarten auf der Insel zu schützen. 2010 wurde der Nationalpark Réunion aufgrund des großen Artenreichtums und der besonderen Flora und Fauna sogar in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.
Wer auf Réunion in der Stadt Saint-Denis übernachtet, hat es mit einem Mietauto oder bei geführten Touren nicht weit bis ins Gebiet des Nationalparks. Erlebniswanderungen an Orten wie der Plaine des Sables erfreuen sich bei Besuchern großer Beliebtheit. Ein besonderes Highlight ist der Vulkan Piton des Neiges und die Talkessel, die ihn umgeben. Der Vulkan ist zwar erloschen, seine Aktivitäten haben in der Vergangenheit dafür allerdings imposante Felsformationen hinterlassen, zwischen denen du Wanderungen unternehmen kannst. Ein aktiver Vulkan im Nationalpark ist der Piton de la Fournaise, der sich auf der Südseite von Réunion befindet.
Parc Amazonien de Guyane – ein abgelegener Nationalpark mitten im Regenwald
Im Amazonaspark von Guayana hast du die Möglichkeit, eine farbenfrohe Tier- und Pflanzenwelt zu erleben, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Der Nationalpark liegt im Norden von Südamerika und gehört zum französischen Übersee-Département Französisch-Guayana. Er besteht größtenteils aus tropischen Regenwäldern, die so dicht sind, dass viele Teile von ihnen kaum bis gar nicht erschlossen sind. Zu den exotischen Tieren, die du hier beobachten kannst, gehören unter anderem Jaguare, Tapire und eine vielseitige Insektenwelt. Außerdem existieren in diesem Nationalpark mehr als 150 verschiedene Baumarten. Viele Arten im Amazonaspark von Guayana sind zudem noch unerforscht.
Eine Reise zum Amazonaspark von Guayana lohnt sich für Outdoor-Liebhaber, die ein Abenteuer am anderen Ende der Welt erleben und sich unberührter Natur hingeben wollen. Besonders empfehlenswert als Ausgangsort für deine Reise ist das Dorf Saül im Herzen des Landes. Vor Ort wird ökologischer Tourismus betrieben, um nicht nur die Tiere und Pflanzen, sondern auch die kulturelle Identität der Menschen zu schützen, die in diesem Teil von Französisch-Guayana leben.
Parc national de la Guadeloupe – entdecke die faszinierende Natur der Karibik
Ein weiteres Naturschauspiel weit entfernt vom französischen Festland ist der Nationalpark Guadeloupe. Dieser befindet sich im gleichnamigen Übersee-Département in der Karibik und erstreckt sich im Herzen der Insel Basse-Terre. Schon seit 1989 gehört er zu den französischen Nationalparks und schützt ein Gebiet von insgesamt ca. 17.300 Hektar. Davon sind etwa zwei Drittel komplett bewaldet. Die Pflanzenvielfalt in diesem Nationalpark ist mit mehr als 300 Baumarten und ca. 100 Orchideenarten riesig. Darüber hinaus kannst du viele verschiedene Tier- und Vogelarten im Nationalpark Guadeloupe beobachten. Zu den beliebtesten gehören unter anderem endemische Arten wie der Guadeloupe-Specht.
Bei Reisenden sind Ziele wie der Vulkanberg Soufrière und die Ecrevisses Wasserfälle beliebt. Am südlichen Rande des Parks findest du die Chutes du Carbet, die aus drei Wasserfällen mit einer Gesamthöhe von über 100 m bestehen. Zu diesen und weiteren Highlights kannst du jederzeit geführte Touren oder Wanderungen unternehmen.