Viele Menschen zieht es in ihren Ferien weit weg. Mit dem Flugzeug geht es in ferne Länder, teilweise auf der anderen Seite des Globus. Anstatt Wartezeiten am Flughafen und unbequeme Sitze in Kauf zu nehmen, kannst du dich auch einfach ins Auto oder den Zug setzen und in der Heimat urlauben. Kleinstädte in Deutschland gibt es wie Sand am Meer. Überraschend viele davon sind sehr schön oder ganz bestimmt einen Besuch wert. Welche das insbesondere sind, erfährst du in unserem großen Ratgeber.
Unterkünfte in Deutschland finden
Kleinstädte in Deutschland – der Süden
Deutschlands Süden ist geprägt von Mittelgebirgen und, zumindest an der Grenze zu unserem schönen Nachbarland Österreich, von den Alpen. Wälder, Bäche und hübsche Städtchen findest du hier überall. Wir geben dir gerne ein paar Empfehlungen mit auf den Weg.
Meersburg am Bodensee – Tradition am größten See Deutschlands
Die namensgebende Meersburg thront mächtig über dem Städtchen am traumhaft schönen Bodensee. Natürlich darf bei einem Besuch auch eine Visite in der ältesten Wohnburg unseres Heimatlandes nicht fehlen. Hier kannst du noch immer ein authentisches Verlies sowie einen Wohnraum besichtigen. Angeschlossen ist das Burgmuseum, in dem viele Artefakte aus dem Mittelalter ausgestellt sind.
Vor allem im Sommer erstrahlt auch die Umgebung um den Ort. Zwischen Obstwiesen und Weinreben kannst du hier die wundervolle Aussicht auf das sogenannte Schwäbische Meer und die Alpen in der nicht allzu weiten Ferne genießen.
In der Altstadt und an der Promenade lässt es sich gemütlich flanieren und die vielen Cafés und Restaurants locken mit Leckereien. In der Nähe gibt es auch einige Badestrände, an denen du an warmen Sommertagen ins kühle Nass springen kannst.
In Meersburg bietet es sich an, direkt in der Altstadt zu schlafen. So hast du alles direkt vor der Haustüre. Die Stadt ist klein und du kannst sie ganz einfach zu Fuß erkunden.
Rothenburg ob der Tauber – fühl’ dich wie im Mittelalter
Wohl eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte der Welt ist Rothenburg ob der Tauber. Die Kleinstadt liegt im Norden Bayerns in der Nähe von Nürnberg und Würzburg. Rothenburg ob der Tauber genießt auf der ganzen Welt eine riesengroße Bekanntheit. Deshalb wirst du in dem Städtchen auch auf viele Touristen aus Ländern rund um den Globus treffen. Das hat auch gute Gründe.
Das Zentrum von Rothenburg ob der Tauber ist nichts weniger als wunderschön. Jahrhundertealte Fachwerkhäuser, umschlungen von der mächtigen Stadtmauer, reihen sich aneinander. Die verwinkelten Gässchen mit ihren kleinen Läden und Cafés lassen dich denken, dass du aus Versehen eine Zeitreise unternommen hast und im tiefsten Mittelalter gelandet bist.
Um die Erfahrung zu komplettieren, solltest du unbedingt eine Tour mit dem Nachtwächter unternehmen, der in flüssigem, mittelalterlichem Deutsch Geschichten und Legenden aus dem Städtchen und der Umgebung erzählt.
Ansonsten kannst du durch die zahlreichen Museen tingeln und mehr über das dunkle Mittelalter erfahren. Zum Beispiel gibt es ein Weihnachtsmuseum, ein mittelalterliches Kriminalmuseum oder das Rothenburg-Museum.
Auch die Umgebung der Stadt ist einen Abstecher wert. Hier kannst du durch grüne Landschaften radeln oder wandern und die unglaubliche Ruhe genießen. Eine willkommene Abwechslung zum Trubel in der Stadt oder auf der Arbeit!
Auch in Rothenburg solltest du direkt im Stadtzentrum schlafen, um alles zu Fuß erkunden zu können.
Tübingen – zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb
Tübingen liegt zwischen dem malerischen Schwarzwald und der schönen Schwäbischen Alb in der Nähe der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Die Stadt ist neben ihrem Status als Universitätsstadt auch für ihre tolle Altstadt bekannt.
Das Stadtbild ist geprägt von kleinen Gässchen und alten Fachwerkhäusern, die größtenteils direkt am Fluss Neckar liegen. Darum solltest du auch unbedingt eine Bootstour auf dem Gewässer unternehmen. Da kommen schon fast Venedig-Vibes auf! Von dort hast du auch eine Sicht auf den Hölderlinturm, eines der bekanntesten Gebäude Tübingens.
In Tübingen gibt es zudem eine große Zahl interessanter Museen. Besonders toll sind das Stadtmuseum Tübingen und die Kunsthalle. Dort kannst du viel über die Geschichte des Ortes lernen oder Werke weltbekannter Künstler bestaunen.
Zudem ist Tübingen ein super Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung. Auch nicht von schlechten Eltern sind die recht nahegelegenen Städtchen Rottweil und Villingen-Schwenningen, die genau wie Tübingen tolle Altstädte mit für die Gegend typischen Fachwerkhäusern und Türmchen bieten.
Tübingen ist klein, darum bist du immer nah an allen Attraktionen, ganz gleich wo du schläfst. Am schönsten ist es natürlich dennoch in der Altstadt.
Heidelberg – eines der schönsten Schlösser Deutschlands entdecken
Ob Heidelberg noch als Kleinstadt zählen sollte? Darüber lässt sich wohl streiten. Dennoch sollte die Stadt am Neckar in einer Liste der schönsten kleinen Städte Deutschlands nicht fehlen. Nicht umsonst hat der Ort es auch weit über die Grenzen unseres Landes hinaus zu großer Berühmtheit geschafft – und das nicht nur aufgrund der ältesten Universität Deutschlands, die hier ihren Sitz hat.
Zunächst ist die Lage Heidelbergs absolut malerisch. Sie liegt am Rande der Rheinebene, direkt am Übergang in die hügelige Landschaft, die auf diese folgt. Dort schmiegt sie sich an den Neckar, der sich nur einen Katzensprung außerhalb der Stadt in den weitaus größeren Rhein ergießt. Heidelberg ist also geprägt von Uferpromenaden und Brücken.
Über der Stadt thront das Heidelberger Schloss, das wohl eines der schönsten Schlösser Deutschlands ist. Es zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten ganz Europas. Große Teile des Schlosses sind trotz einiger Brände und anderer Zerstörungen noch immer erhalten und teilweise begehbar. Im Gebäude befinden sich heutzutage Museen und Gaststätten. Mehrmals im Jahr wird die Anlage im Rahmen der Schlossbeleuchtung zudem wunderschön ausgeleuchtet. Die Schlossfestspiele bieten einmal im Jahr zahlreiche kulturelle Aufführungen wie etwa Theaterstücke, Operetten oder Konzerte.
Doch nicht nur das – auch die Altstadt Heidelbergs ist wunderschön. Die Kleinstadt ist außerordentlich gut erhalten, auch weil sich die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg in Grenzen gehalten haben. Heute kannst du durch die Altstadt schlendern, die mit zahlreichen Läden, Cafés, Bars und Restaurants angemessen modernisiert wurde. Die Mischung aus Historie und Studentenflair ist wohl auf der ganzen Welt einzigartig. Die renommierte Universität hat zudem viele Menschen aus anderen Ländern angezogen, wodurch ein toller Mischmasch und eine interessante Gastronomieszene entstanden.
In der Umgebung der Stadt gibt es einige tolle Wanderwege, die durch malerische Wälder und Weinberge zu schönen Aussichtspunkten führen.
In Heidelberg kannst du Free Walking Tours machen, zum Beispiel diese hier
Schlafen kannst du direkt im Zentrum, allerdings ist auch der Nahverkehr gut, sodass du von überall die Sehenswürdigkeiten erreichen kannst.
Kleinstädte in Deutschland – der Westen
Zwar ist der Westen Deutschlands vor allem vom Ruhrgebiet und damit von Industrie geprägt, das heißt aber nicht, dass es nicht auch dort schöne Örtchen gibt. Vor allem das kleine Bundesland Rheinland-Pfalz besticht mit zahlreichen malerischen Kleinstädten. Welche sich am meisten lohnen, erfährst du in den folgenden Absätzen.
Rüdesheim am Rhein – Kultur und Wein
Die Kleinstadt Rüdesheim am Rhein liegt inmitten der UNESCO-Weltkulturerbe-Region Oberes Mittelrheintal. Hier findest du neben malerischen Dörfern und Städtchen vor allem eines: feinsten Wein. Die Anbaubedingungen für Weintrauben sind an den steilen Hängen des Rheintals nämlich perfekt. Dazu kommt das oftmals sonnige Wetter, das die süßen Früchte unfassbar gut sprießen lässt. Dementsprechend gut schmeckt der edle Tropfen aus der Region auch.
Im Ort selbst kannst du durch die Altstadt schlendern und eines der interessanten Museen besuchen. Es gibt etwa ein mittelalterliches Foltermuseum, ein Weinmuseum und ein Spielzeugmuseum. Abwechslung ist also geboten. Auch ein Ausflug zur Ruine der Burg Ehrenfels oder eine Fahrt mit einem Rheinschiff bieten sich an.
Falls du den Wein der Region kosten möchtest, solltest du mindestens einen Abend in der Drosselgasse in Rüdesheim am Rhein verbringen. Dort reiht sich nämlich eine Weinstube an die nächste, nur unterbrochen von Restaurants und Bars. Natürlich wird hier vor allem Wein aus der Region ausgeschenkt. Aber wie immer: nicht übertreiben! Obwohl das bei diesem leckeren Wein schon verlockend klingt.
Rüdesheim ist ziemlich klein. Wenn du im Zentrum unterkommst, kannst du alle Sehenswürdigkeiten gemütlich zu Fuß erreichen.
Cochem – Märchenstadt an der Mosel
Cochem wirkt wie ein Städtchen, das direkt aus einem typisch deutschen Märchen entnommen wurde. Über der schönen Mosel thront dort die absolut majestätische Reichsburg Cochem, welche unbestritten eine der schönsten und am besten erhaltenen Burgen – nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern in ganz Deutschland – ist. Zwar ist das Bauwerk nicht allzu alt – es wurde erst im späten 19. Jahrhundert wiederaufgebaut, nachdem es zuvor zerstört worden ist –, aber definitiv einen Besuch wert. Bei einem Besuch in Cochem solltest du also keinesfalls eine Tour durch die Burg verpassen.
Anschließend kannst du im Städtchen direkt am Wasser durch die Schluchten der Fachwerkhäuser ziehen. Genau wie in Rüdesheim am Rhein wird auch hier viel Wein angebaut. Die nächste Weinstube und damit das nächste Gläschen sind nie weit.
Alternativ kannst du auch außerhalb der Stadt eine Wanderung durch die schönen Weinberge und Wälder der Region unternehmen. Die Natur ist hier allgegenwärtig. Von den steilen Hängen hast du wunderbare Ausblicke auf das klare Wasser der Mosel.
Cochem ist ein winziges Örtchen. Ganz egal wo du hier schläfst, alles liegt vor der Haustüre.
Kleinstädte in Deutschland – der Norden
Der Norden Deutschlands hat mehr zu bieten als nur die beiden Meere Nord- und Ostsee. Neben der Großstadt Hamburg, die Touristen aus aller Welt ohnehin schon bekannt ist, gibt es hier auch viele kleinere Orte, die einen Besuch wert sind.
Kühlungsborn – relaxte Atmosphäre an der Ostsee
Kühlungsborn ist der Ort für dich, wenn du während deines Urlaubs die Quintessenz der Ostsee erleben möchtest. Hier gibt es traumhafte Strände, wie du sie eigentlich nur im Reiseprospekt erwartest, lange Uferpromenaden und tolle Küstenwege für Wanderungen und Radtouren. Daneben ist auch das Örtchen selbst einen Aufenthalt von mehreren Tagen wert.
Schon seit langer Zeit wird Kühlungsborn von den Menschen in Deutschland als Urlaubsort geschätzt. Das zeigen nicht zuletzt viele prachtvolle Häuser, die hier in der Vergangenheit errichtet wurden und noch immer bestaunt werden können.
An der bereits erwähnten Strandpromenade des Ortes, die mehr als drei Kilometer lang ist, kannst du sowohl tagsüber als auch abends wunderbar flanieren und in eines der vielen Cafés und Restaurants einkehren.
Das bekannteste Wahrzeichen des Ortes ist aber definitiv die Seebrücke, ein Steg, der mehr als 240 Meter misst. Nach einem Spaziergang über diesen kannst du einen großen Teil der Küste erblicken.
Hast du genug von Kühlungsborn selbst, kannst du dich daran machen, die Küste in der Nähe zu erkunden. Neben vielen tollen Stränden, die zum Baden einladen, gibt es hier zum Beispiel einen alten Grenzturm aus DDR-Zeiten, von dem du einen wunderbaren Ausblick über die schöne Umgebung hast.
In Kühlungsborn kannst du fast direkt am Meer schlafen. Von hier aus erreichst du alle Sehenswürdigkeiten, wie die Promenade oder den Steg, zu Fuß.
Stralsund – Perle an der Ostsee
Stralsund ist eine klassische deutsche Hansestadt wie aus dem Bilderbuch. Zusammen mit Lüneburg ist sie wohl die bekannteste Kleinstadt des Nordens. Allein wegen der nahen Trauminsel Rügen lohnt sich ein Besuch.
Hier kannst du die für die Region typische Backsteinarchitektur bestaunen, welche die gesamte Innenstadt zeichnet. In den kleinen Gassen herrscht ein tolles Flair. Die Fischgerichte sind hier so schmackhaft wie vermutlich nirgendwo sonst in Deutschland. Bei jedem Spaziergang durch Stralsund liegt zudem der angenehme, salzige Geruch des Meeres in der Luft.
Auf keinen Fall fehlen darf bei einem Besuch in Stralsund ein Abstecher in das Ozeanium. Das deutsche Meeresmuseum liefert völlig neue Perspektiven auf den Lebensraum Ozean und wird bei dir und deiner Familie mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck hinterlassen und dich bestimmt dazu verleiten, die einzigartigen Ökosysteme unserer Meere besser schützen zu wollen.
Einen Guide für Stralsund kannst du etwa hier buchen.
Unterkommen kannst du direkt in den Backsteinhäusern der Altstadt, wo alle Sehenswürdigkeiten ganz in der Nähe liegen.
Flensburg – schlechtes Image, tolle Stadt
Der Name Flensburg lässt bei vielen Deutschen sicherlich direkt die Alarmglocken ringen. Meistens hörst du von dieser Stadt im äußersten Norden Deutschlands nämlich nur im Zusammenhang mit den wenig geliebten Punkten für schlechtes Autofahren. Dass der Kleinstadt damit aber Unrecht getan wird, sollte klar sein. Flensburg hat nämlich wahnsinnig viel zu bieten.
Hier kommst du dir fast vor wie in Skandinavien; bis nach Dänemark sind es immerhin nur ein paar hundert Meter. Auch die Architektur in Flensburg erinnert an die unserer nordischen Nachbarn.
Lass dir bei deinem Besuch in Flensburg auf keinen Fall die berühmten Fischbrötchen der Region durch die Lappen gehen. Auch friesischen Tee, Scholle und andere Köstlichkeiten sind hier besser als an den meisten anderen Orten. Flensburg ist also ein echter kulinarischer Geheimtipp.
Sobald du genug von der Stadt hast, kannst du dich an einen der umliegenden Strände verziehen oder sogar einen Abstecher zu unseren freundlichen dänischen Nachbarn unternehmen. Auch Dänemark ist nämlich immer einen Besuch wert!
Flensburg ist nicht sehr groß, sodass du schnell überall hingelangst; ganz egal, wo du unterkommst.
Kleinstädte in Deutschland – der Osten
Seit mittlerweile über 30 Jahren sind die beiden Hälften Deutschlands glücklicherweise schon wieder vereint. Viele Menschen haben der Region trotzdem noch immer keinen Besuch abgestattet. Dabei haben die östlichen Bundesländer, vor allem aber Sachsen und Brandenburg, viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die denen der anderen Bundesländer in nichts nachstehen.
Schmilka – mehr Dorf als Stadt
Mitten in der Sächsischen Schweiz und direkt an der tschechischen Grenze liegt das Örtchen Schmilka. Mit der berühmten Schokolade hat es aber leider nichts zu tun, da brauchst du dir also keine Hoffnung zu machen. Dennoch solltest du der Kleinstadt definitiv einen Besuch abstatten, wenn du in der Gegend bist.
Zugegeben, Schmilka ist wirklich klein. Als Kleinstadt kann man es mit 75 Einwohnern kaum bezeichnen. Dennoch gibt es hier viele schöne Fachwerkhäuser sowie eine über 400 Jahre alte Mühle, die noch immer in Benutzung ist. Einen kleinen Tagestrip ist das Dorf auf alle Fälle wert!
Schmilka ist ein winziges Dorf. Viele Unterkünfte gibt es hier nicht. Das begrenzte Angebot führt aber auch dazu, dass die Wahl leichtfällt und du von überall alles erkunden kannst.
Wernigerode – die Essenz des Harz
Wernigerode versprüht ein ganz ähnliches Flair wie Rothenburg ob der Tauber. Auch hier kannst du ins Mittelalter eintauchen. Die Altstadt ist voll mit Fachwerkhäusern, die vor Jahrhunderten errichtet und gut in Schuss gehalten wurden.
Im Winter gibt es in Wernigerode zudem einen wunderschönen Weihnachtsmarkt, in dessen Rahmen die Altstadt toll beleuchtet wird und eine stimmige Atmosphäre bietet. Komm also am besten während der kalten Jahreszeit vorbei und gönne dir einen heißen Glühwein und andere typische Leckereien.
Such dir in Wernigerode am besten ein Hotel in der Altstadt. Dort findet zum Beispiel der Weihnachtsmarkt statt.