Pasta und Pizza – diese beiden Spezialitäten sind untrennbar mit Italien verbunden und gehören zu den beliebtesten Gerichten. Egal, ob beim Italiener um die Ecke bestellt wird oder während eines Urlaubs in einer netten Trattoria. Klar, Pasta und Pizza sind uns vertraut, da wissen wir, was wir auf den Teller bekommen. Ganz abgesehen davon, dass diese Gerichte auch wirklich lecker sind. Doch Bella Italia hat noch viel mehr kulinarische Köstlichkeiten zu bieten, die unbedingt probiert werden müssen. Wenn du also das nächste Mal im Land bist oder daheim bei deinem Lieblingsitaliener sitzt, wage ruhig etwas Neues. Hier kommen 20 italienische Spezialitäten, die zu Unrecht im Schatten von Pizza und Pasta stehen und die unbedingt probiert werden müssen. Vielleicht wird eine davon ja dein neues Lieblingsgericht.
Mozzarella in Carozza
Diese leckere Vorspeise kommt aus dem süditalienischen Kampanien und wird dort mit Toastbrotscheiben und Büffelmozzarella zubereitet. Letzterer ist typisch für diese Region und wird dort bereits seit dem sechsten Jahrhundert hergestellt. Da es damals noch keine Kühlschränke gab, war die Haltbarkeit des Mozzarellas natürlich begrenzt. Um die leichte Säure, die nicht mehr ganz frischer Büffelmozzarella entwickelt, zu überdecken, kamen die regionalen Wirte auf eine clevere Idee: Sie steckten den Käse einfach zwischen zwei Weißbrotscheiben, die zunächst paniert und dann frittiert werden. Das Resultat war ein knuspriges Sandwich mit himmlisch schmelzendem Käse, das bei den Gästen sofort gut ankam. Mozzarella in Carozza wird heiß auf Blattsalat serviert. Lass dir dieses typisch italienische Essen als Antipasto schmecken oder auch zwischendurch, wenn du zum Beispiel nach dem Sightseeing in Neapel eine Stärkung brauchst.
Panzanella
Die Toskana ist bekannt für ihre malerische Landschaft mit Pinien, Olivenbäumen und Weinreben. Sie ist unter anderem die Heimat des schiefen Turms von Pisa und der Kathedrale von Florenz. Sie ist aber auch die Heimat von Panzanella. Dieser leckere Brotsalat ist schon seit dem Mittelalter bekannt und wurde von toskanischen Seefahrern erfunden, die damals ihr hartes Brot ins Meerwasser tunkten, damit sie es wieder beißen konnten. Diese Urversion wurde später mit Tomaten und Zwiebeln verfeinert. Heutzutage wird das Brot häufig in Olivenöl zu knusprigen Croûtons geröstet, bevor es mit roten Zwiebeln, Tomaten und Basilikum zu einem köstlichen Salat wird, der nach Sommer und Sonne schmeckt.
Insalata di Fave
Dieser Salat mit dicken Ackerbohnen ist typisch italienisches Gericht, das gerne auf Sizilien genossen wird. Die Bohnen werden einfach mit gutem Olivenöl, Salz und Pfeffer in einer Schüssel angemacht. Greif zu, wenn du diesen schmackhaften Salat auf der Speisekarte bei den Antipasti entdeckst.
Farinata
In Genua kannst du durch die malerische Altstadt schlendern, die Kathedrale besichtigen und die Kunst im Palazzo Reale bewundern. Wenn du beim Bummel durch die Stadt ins alte Hafenviertel kommst, wird dir sicher eine original italienische Spezialität angeboten, die in Deutschland eher selten auf der Speisekarte zu finden sein dürfte: Farinata. Dieses schmackhafte Gericht aus Kichererbsenmehl, Wasser und Olivenöl wird mit Salz und Pfeffer gewürzt und dürfte wohl das älteste Gericht Liguriens sein. Der Legende nach sollen römische Legionäre die Urform dieser Speise mit Wasser und Kichererbsenmehl auf ihren Schilden zubereitet haben. Ob diese Geschichte den Tatsachen entspricht, ist nicht bekannt. Fakt ist aber, dass die Farinata zu Zeiten der alten Römer bereits in Genua und Umgebung bekannt war. Lass dir dieses typisch italienische Streetfood schmecken, wenn du dort bist.
Pappa al Pomodoro
Die Minestrone kennt fast jeder als italienische Spezialität. Aber hast du auch schon mal eine Pappa al Pomodoro gegessen? Beheimatet ist diese Suppe in der Toskana, speziell in Florenz. Dort hat man die Speise liebevoll „Pappa“ getauft, was im Deutschen so viel wie Brei bedeutet. In den Suppentopf kommen neben sonnengereiften Tomaten nur noch Weißbrot, Basilikum und Knoblauch. So schmeckt der Sommer!
Bacalao al Forno
Fisch spielt in der italienischen Küche eine große Rolle – eigentlich klar, denn das Land liegt ja am Meer. Für Bacalao al Forno wird Stockfisch mit Zwiebeln, Tomaten, Zitronen und Kichererbsen mit Salz und Pfeffer gewürzt, mit Olivenöl und Weißwein übergossen und im Ofen gebacken. Dieses Gericht wird häufig in der Provinz Latium gegessen.
Crespelle alla Fiorentina
Der Name verrät bereits die Herkunft dieser köstlichen, italienischen Variante des Pfannkuchens. Für die traditionellen florentinischen Crespelle werden die Pfannkuchen mit Spinat und Ricotta gefüllt, gerollt und mit Béchamelsauce übergossen. Vor dem Servieren kommt noch etwas Tomatensauce auf die Crespelle. Dieses italienische Essen schmeckt als Vorspeise, aber auch als zweiter Gang.
Caponata
Wenn du auf Sizilien bist, ist das Kosten einer Caponata Pflicht. Dieser süßsaure Gemüseauflauf ist dort ein traditionelles Gericht, das hauptsächlich aus Auberginen besteht, die in der regionalen Küche häufig verwendet werden. Die weiteren Zutaten variieren je nach Region. In der Gegend um Catania kommen beispielsweise noch Karotten, Kartoffeln und Tomaten dazu. Caponata wird auf Sizilien sehr vielseitig serviert, zum Beispiel als Beilage zu Fleisch oder Fisch. Doch auch als Vorspeise ist der Auflauf ein Genuss.
Acciughe fritte
Ein schneller, leckerer Snack sind frittierte Sardellen. Für diese leckere italienische Speise, die unter anderem in der Toskana bekannt ist, werden die Sardellen in Mehl gewälzt und anschließend in heißem Öl goldbraun frittiert. Dazu wird meist ein grüner Salat und Weißbrot gereicht.
Polipetti alla Luciana
Diese typisch italienische Vorspeise stammt aus der Region Kampanien und wird besonders häufig in Neapel zubereitet. Neapolitanische Fischer aus dem Stadtteil Santa Lucia, die Luciani genannt wurden, haben dieses Gericht zuerst zubereitet. Tintenfische werden mit Knoblauch, Tomaten und etwas Weißwein gekocht und dann mit etwas Petersilie bestreut. Die Polipetti alla Luciana können als Vorspeise genossen werden, sie eignen sich aber auch als leckere Sauce zu Pasta.
Porchetta Romana
Wenn du in Rom bist, verhalte dich wie die Römer – und probiere unbedingt Porchetta Romana. Dieses beliebte Streetfood ist die römische Antwort auf den Döner, denn das Schweinefleisch wird auf einem Drehspieß knusprig gebraten und dann zwischen zwei Weißbrotscheiben gesteckt.
Schiacciata di Manzo
Dies ist eine köstliche Variante des Carpaccios und in ganz Italien beliebt. Das hauchdünn geschnittene Rinderfilet wird hierfür kurz gegrillt und meist mit Salat garniert serviert.
Costoletta alla Milanese
Dieses Kalbskotelett auf Mailänder Art wird ganz klassisch mit Semmelbröseln paniert und dann in würziger Salbeibutter gebraten. Beim Genuss dieses beliebten italienischen Gerichtes wird man automatisch an das Wiener Schnitzel erinnert, was wahrscheinlich daran liegen mag, dass die Lombardei 1714 Österreich zugesprochen wurde. Zu jener Zeit wurde vermutlich diese Zubereitungsart für das Schnitzel nach Italien gebracht.
Scaloppine al Marsala
Die kleinen Kalbsschnitzelchen gehören zu den Klassikern der italienischen Küche. Bei dieser Variante werden sie mit Marsala-Wein aus Sizilien verfeinert.
Cime di Rapa
Der Stängelkohl wird hauptsächlich in Apulien und Kampanien angebaut und zu einer köstlichen Beilage verarbeitet. Der Kohl wird kurz blanchiert und anschließend mit in Olivenöl gebratenem Knoblauch und etwas Zitronensaft angerichtet. Cime die Rapa ist eine beliebte Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten.
Fiori di Zucca
Zucchini sind in Italien ungefähr seit dem 17. Jahrhundert bekannt und seither ein überaus beliebtes Gemüse. Doch nicht nur die Zucchini selbst, sondern auch deren Blüten gehören zu Klassikern der italienischen Küche. Die Blüten werden in Mehl, verquirltem Ei und anschließend in Paniermehl gewendet. Dann werden sie in Sonnenblumenöl goldgelb gebacken. So ergeben die Fiori di Zucca eine leckere Vorspeise oder Beilage.
Carcioffi alla Romana
Für dieses traditionelle, römische Artischockengericht werden die Artischocken mit Kräutern und Knoblauch gefüllt, mit Salz und Pfeffer gewürzt und anschließend in einem Topf mit Wasser und Olivenöl gegeben, wo sie etwa eine halbe Stunde köcheln müssen. Carcioffi alla Romana schmecken als Antipasto und als Beilage zum Hauptgericht.
Torta della Nonna
Süßspeisen sind in Italien fester Bestandteil jedes Menüs. Und da die Nonna (zu Deutsch Großmutter) in Bella Italia einen sehr hohen Stellenwert hat, wurde ihr ein Kuchen gewidmet. Der Kuchen nach Großmutters Art, so die freie Übersetzung für Torta della Nonna, aus Mürbteig hat eine leckere Füllung aus Puddingcreme und wird mit Pinienkernen bestreut.
Serpentone di Sant’Anatolia
Diese hierzulande eher unbekannte Köstlichkeit ist in Latium eine traditionelle Süßspeise, die jedes Jahr am Gedenktag der Anatolia, am 10. Juli, gebacken wird. Der Legende nach wollte Anatolia nicht heiraten, sondern ihr Leben in den Dienst der Armen stellen. Als Strafe wurde sie zusammen mit einer giftigen Schlange eingesperrt, von ihr jedoch nicht gebissen.
Granita
Diese Eisspezialität hat auf Sizilien Tradition und entstand zu der Zeit, als die Araber auf der italienischen Insel herrschten. Die erste Granita wurde damals aus Schnee hergestellt, der aus der Bergregion rund um den Ätna buchstäblich abgekratzt wurde, weshalb die Granita lange Zeit Rattata hieß, was so viel bedeutet wie „abgerieben“. Die Araber verfeinerten das Eis mit geriebenen Blüten und Fruchtsaft und zauberten so eine erfrischende Süßspeise, die sich auch heute noch größter Beliebtheit erfreut.
