Die Sächsische Schweiz fliegt bei vielen deutschen Urlaubern unter dem Radar. Wieso das noch immer so ist, verstehen wir nach unserem ersten Besuch dort ehrlich gesagt nicht so richtig. Die Sächsische Schweiz ist wohl einer der tollsten Urlaubsorte im ganzen Land. Spektakuläre Natur in Form von Wäldern, Hügeln und Felsformationen trifft auf süße Dörfchen und freundliche Menschen. Da träumen viele nach dem Ende ihres Urlaubs sofort wieder von der Rückkehr. Die Sächsische Schweiz hat Sehenswürdigkeiten en masse zu bieten – finde heraus, welche dir am besten gefallen und plane die Route deiner persönlichen Reise in diese schöne Gegend unseres Heimatlandes.
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Sächsische Schweiz: Sehenswürdigkeiten und spektakuläre Natur
Die Sächsische Schweiz hat zum Teil Natur zu bieten, die die vieler anderer Regionen Deutschlands bei Weitem übertrumpft. Dass wir von deren Existenz noch nie etwas gehört hatten, hat uns am Ende doch selbst überrascht. Welche Orte in der Natur der Sächsischen Schweiz du unbedingt besuchen solltest und was es dort zu tun und zu beachten gibt, erfährst du in unserem großen Ratgeber zur Region Sächsische Schweiz.
Die Bastei – das absolute Highlight
Die Bastei ist die wohl bekannteste natürliche Schönheit der Sächsischen Schweiz und lässt sich wohl am besten mit einem Wort beschreiben: episch. Sie besteht aus einer Vielzahl von spektakulären Felsformationen, die sich aus dem umgebenden Wald erheben. Die Bastei und die Basteibrücke sind die Wahrzeichen der Region und das nicht zu Unrecht.
Ein guter Ausgangspunkt für einen Trip zur Bastei ist der nahegelegene Ort Rathen, auf den wir auch noch zu sprechen kommen werden. Von Rathen aus sind es zu Fuß nur lockere 20 Min. bis ins Herz der Bastei – ideal also für einen Tagesausflug. Auch mit kleineren Kindern ist der Trip locker machbar und nicht allzu anstrengend, auch wenn einige kleine Steigungen zu überwinden sind.
Dort angekommen, darf das Überqueren der Basteibrücke keinesfalls fehlen. Von dieser Brücke hast du eine tolle Aussicht auf die Umgebung mit ihren tollen Felsen. Bis weit ins Elbtal und in große Teile des Elbsandsteingebirges lässt es sich von dort schauen.
Also: Bei einem Trip in die Sächsische Schweiz darf ein Ausflug zur Bastei auf keinen Fall fehlen. Nicht umsonst lockt diese Attraktion fast zwei Millionen Besucher jährlich an.
Die Schrammsteinaussicht – für fitte Wanderer
Etwas härter als der Weg zur Bastei ist die Wanderung zur Schrammsteinaussicht. Dafür ist die Aussicht, die du hier genießen kannst, absolut unschlagbar. Über in den Fels geschlagene Stufen und Leitern geht es zu einer Aussichtsplattform, von der du einen unglaublichen Ausblick auf die verrückten Felsen und ausgedehnten Wälder der Umgebung hast.
Wie so oft bei tollen Sehenswürdigkeiten bietet es sich auch hier an, den Ausflug unter der Woche oder zumindest früh am Morgen zu unternehmen, da es sonst doch recht voll werden kann.
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Der Carolafelsen – schon wieder tolle Aussicht
Du merkst schon: Die Sächsische Schweiz geizt nicht gerade mit tollen Aussichtspunkten. Einer der schönsten ist definitiv der Carolafelsen. Zudem ist der Weg zu diesem Aussichtspunkt nicht minder schön. Auf diesen kommen wir im nächsten Punkt zu sprechen.
Vom Carolafelsen aus hast du eine tolle Aussicht auf die ikonischen Affenfelsen, die wie Türme aus dem Boden der Umgebung ragen. Mit ungefähr 458 Meter ist der Carolafelsen sogar die höchste Erhebung dieser Felsformation. Du erklimmst also einen waschechten, prominenten Gipfel!
Die Wilde Hölle – auf dem Weg zum Carolafelsen
Schon bevor du den zuvor beschriebenen Carolafelsen mit seiner tollen Aussicht erreichst, wartet ein echtes Highlight auf dich. Auf dem Weg zum Felsen geht es durch einen dichten, mit Bächlein durchzogenen Waldabschnitt, der auch „Wilde Hölle“ genannt wird. Eine Hölle wartet hier keinesfalls auf dich; wenn, dann ist die Gegend nämlich schon eher ein echtes Paradies auf Erden.
In einer engen Schlucht geht es bergauf über Stock, Stein, Leitern und Treppen bis kurz vor den Carolafelsen. Eine stabile Grundfitness solltest du mitbringen, da du hier die meiste Zeit abseits breiter Wege läufst. Aus demselben Grund sollten hier auch feste Schuhe und angebrachte Kleidung zur Ausrüstung gehören.
Alles in allem ist der Weg durch die Wilde Hölle aber auch für unerfahrene Wanderer machbar und kein Grund zur Sorge. Extrem steile oder enge Stellen gibt es kaum. Somit kannst du hier auch ältere Kinder mitbringen.
Das Polenztal – bewaldetes Wunder der Natur
Das Polenztal wurde über die Jahrtausende von einem kleinen Wildbach in den Fels gefressen und ist heute ein Seitental der Elbe. Unten im Tal gleicht es einer Schlucht inklusive steilen Felswänden mit einer Höhe von bis zu 150 Metern. Durch den malerischen Wald bahnst du dir dort deinen Weg weiter nach oben, wo sich das Tal langsam öffnet und den Blick auf Wiesen und Mühlen freigibt.
Sowohl im Sommer als auch im Winter ist das Polenztal vor allem für naturbegeisterte Wanderer einen Besuch wert. Du kannst diesen Ausflug wunderbar mit einem Besuch der Burg Hohnstein oder einiger der umliegenden Städte und Dörfer verknüpfen. Auch weitere Highlights der Sächsischen Schweiz sind von hier alles andere als weit entfernt.
Der Kuhstall
Der Kuhstall hat seinen Namen der Legende nach seit einer interessanten Begebenheit während des Dreißigjährigen Krieges im 17. Jahrhundert. Der Osten des heutigen Deutschlands wurde damals von schwedischen Truppen überrannt. Verängstigte Bauern haben sich daher scheinbar mitsamt ihrem Vieh im Kuhstall versteckt.
Was der Kuhstall eigentlich ist? Das fragst du dich nun sicher. Der Kuhstall ist eine Art Felsentor, also eine Höhle, die auf beiden Seiten geöffnet ist und somit einen natürlichen Durchgang bildet. Dort ist man also vor Wind und Wetter sowie den Blicken feindlicher Soldaten geschützt.
Vom Kuhstall aus kannst du durch eine Spalte im Fels den Aussichtspunkt Himmelsleiter erreichen, der dir einen schönen Ausblick über die Wälder der Umgebung ermöglicht. Der Durchgang ist allerdings recht eng und bei Regen rutschig. Daher sollte er nur dann begangen werden, wenn dir enge Stellen keine Angst machen; zudem solltest du eine angemessene Vorsicht walten lassen.
Die Herkulessäulen – beeindruckende Felsformationen
In der Sächsischen Schweiz findest du faszinierende Felsen an gefühlt jeder Ecke. Der Sandstein der Region hat sich über die Jahrhunderte dank der Erosion zu waghalsigen Formationen geformt.
Die Herkulessäulen scheinen zum Beispiel jeden Moment zu kollabieren, da mächtig wirkende Felsbrocken nur von scheinbar viel zu dünnen Stützen aus Fels gehalten werden.
Toll an den Herkulessäulen ist, dass sie nicht unbedingt zu den Hauptattraktionen der Region zählen und etwas abseits der klassischen Touristenrouten liegen. Aus diesen Gründen kommen hier weniger Besucher vorbei und du hast die schöne Gegend in aller Regel fast für dich allein.
Einen Besuch der schönen Herkulessäulen kannst du ideal mit einer Wanderung durch das nahe Bielatal kombinieren. Dort gibt es weitere bizarre Felsen und andere schöne Natur zu sehen.
Die Schwedenlöcher – eine grüne Klamm
Ein Besuch der Schwedenlöcher darf auf keiner Reiseroute durch die Sächsische Schweiz fehlen. Die Wanderung führt durch eine bewaldete Klamm, vorbei an zahlreichen Höhlen und durch Felsengänge, über Treppen und Brücken sowie über Stock und Stein.
Der Wanderweg besteht aus insgesamt über 700 Stufen und ist deshalb zugegebenermaßen recht anstrengend. Wenn du aus der Richtung der Bastei kommst, kannst du den Weg allerdings auch von oben nach unten laufen und so die Anstrengung vermeiden. Alles in allem ist die Wanderung aber in beiden Richtungen auch für weniger fitte Personen durchaus machbar.
Versuche möglichst, diese Attraktion unter der Woche, früh morgens oder zumindest außerhalb der Ferienzeiten zu besuchen. Ansonsten kann es hier aufgrund der Nähe zur Bastei und anderen berühmten Sehenswürdigkeiten der Region schnell recht voll werden.
Die Geschichte der Schwedenlöcher ähnelt der des Kuhstalls. Auch hier haben sich während des Dreißigjährigen Krieges viele verängstigte Bewohner der Region vor den schwedischen Invasoren versteckt gehalten. Dies bot sich an, da diese Gegend recht schwer zugänglich und von weiter weg nicht einsehbar war.
Der Amselsee – eine tolle Wanderung oder Tretbootfahrt
Den Besuch der Schwedenlöcher kannst du wunderbar mit einem Ausflug zum nahen Amselsee kombinieren. Dieser ist ein alter, kleiner, nur etwa 500 Meter langer Stausee. Hier wurde früher Eis gewonnen, zudem wurden hier Fische gezüchtet, die dann von der lokalen Bevölkerung verzehrt oder auf Märkten in der Umgebung gewinnbringend verkauft wurden.
Den See kannst du gemütlich zu Fuß umrunden, was nur etwa zwanzig Minuten dauert. Für nur etwa 4 € kannst du auch in einem Tretboot über den See schippern, was besonders für Kinder sicherlich ein echtes Highlight ist. Im Winter ist der See zudem meist zugefroren und für Schlittschuhfahrer geöffnet. Das solltest du definitiv im Hinterkopf haben, falls du die Sächsische Schweiz in einem kalten Winter besuchst.
Die Obere Schleuse – eine malerische Bootsfahrt
Zum Schluss warten wir noch einmal mit einem echten Highlight auf – einer Bootsfahrt über die Obere Schleuse mitten im sächsischen Wald. Die mit nur etwa 700 Metern recht kurze, aber dafür umso schönere Bootsfahrt führt durch die malerische Kirnitzschklamm, eine grün überwucherte Schlucht inmitten des wunderschönen Waldes der Region.
Um diesen Ort zu erreichen, kannst du entweder direkt mit dem Auto anreisen oder eine Wanderung durch den umgebenden Wald unternehmen. Wir empfehlen letztere Variante, da du die Bootsfahrt so quasi rückwärts unternehmen und den Menschenmassen aus dem Weg gehen kannst. Mit etwas Glück hast du das Boot und den Bootsführer ganz für dich allein und wirst wie wir nett von diesem unterhalten.
Süße Dörfchen und tolle Kultur in der Sächsischen Schweiz
Neben der wunderschönen, spektakulären Natur hat die Sächsische Schweiz auch einige von Menschenhand erschaffene Highlights zu bieten. Welche das sind, verraten wir nur dir.
Der Kurort Rathen – ein perfekter Ausgangspunkt für deinen Trip
Für deinen Ausflug in die Sächsische Schweiz bietet sich der hübsche Kurort Rathen perfekt als Ausgangspunkt an. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie etwa die Bastei kannst du von hier aus sogar zu Fuß in kürzester Zeit erreichen.
Rathen liegt direkt am Ufer der schönen Elbe, die sich ihren Weg durch die Gegend bahnt und so in der Vergangenheit die tolle Natur der Region mitgeformt hat.
Mit seinen gerade einmal knapp über 400 Einwohnern ist Rathen zwar ein äußerst kleiner Ort, hat dank des lebendigen Tourismus in der Gegend aber doch einiges zu bieten.
So findest du hier einige Cafés, Restaurants, Hotels und andere Unterkünfte. Darüber hinaus ist der Ortskern, durch den auch ein kleiner Bach fließt, wirklich malerisch und strahlt eine sehr entspannte Atmosphäre aus. Auch die Menschen in Rathen sind außerordentlich gastfreundlich und hilfsbereit! Hast du also einmal eine Frage oder hast du dich verlaufen, frag ruhig nach.
Pirna – das lebendige Zentrum der Sächsischen Schweiz
Mit seinen knapp 40.000 Einwohnern ist Pirna schon deutlich größer als das süße, kleine Rathen und hat dementsprechend auch, objektiv betrachtet und ohne den netten Menschen in Rathen zu nahe zu treten, etwas mehr zu bieten.
Die historische, hübsche Altstadt ist allein schon einen Besuch wert. Hier gibt es einen Marktplatz, der von wunderschönen Altbauten, netten Cafés und guten Restaurants umgeben ist. Hier spielt sich das alltägliche Leben der freundlichen Einwohner ab.
Genau wie Rathen liegt auch Pirna direkt an der schönen Elbe. Du kannst also am Ufer entspannen und den Schiffsbetrieb auf dem Wasser beobachten.
Auch Pirna eignet sich super als Ausgangspunkt für Touren zu zahlreichen Attraktionen in der näheren Umgebung, wie zum Beispiel zum Elberadweg oder zu den Herkulessäulen.
Der Elberadweg – 1.000 Kilometer durch wunderschöne Landschaften
Wie du dir sicher schon denken kannst, führt der Elberadweg entlang der schönen Elbe, die im Riesengebirge zwischen Tschechien und Polen entspringt und nordwestlich von Hamburg in die Nordsee mündet. Auf ihrem Weg durch Sachsen und die Sächsische Schweiz hat sie einen großen Teil zur Entstehung der faszinierenden Landschaft der Gegend beigetragen. Da ist der Bau eines netten Radweges ja auch das Mindeste, was man ihr an Aufmerksamkeit zurückgeben kann.
Insgesamt ist der Elberadweg mehr als 1.000 Kilometer lang. Er beginnt in Cuxhaven und führt bis an die Mündung der Elbe im Riesengebirge. Der Abschnitt in der Sächsischen Schweiz ist mit Sicherheit einer der schönsten, da er durch hügelige Wälder mit tollen Felsformationen sowie durch malerische Örtchen führt. Unterwegs kannst du an kleinen Rastplätzen entspannende Pausen einlegen oder dir in einem der Dörfer einen Snack gönnen. Ob du den ganzen Radweg oder nur einen Teil bereist, kannst natürlich nur du selbst entscheiden.
Schloss Kuckuckstein – fühl’ dich wie im Märchen
Das Schloss Kuckuckstein im kleinen Liebstadt versprüht echtes Märchenflair. Es liegt direkt auf einem Felsvorsprung und thront so majestätisch über der Umgebung. Es ist schon über 1.000 Jahre alt, erbaut wurde es vermutlich um das Jahr 930 nach Christus. Zwar besteht es heute nicht mehr in seiner originalen Form, da es mehrfach zerstört wurde und neu errichtet werden musste, allerdings mindert das seine Schönheit keineswegs.
Entscheidest du dich für einen Besuch des Schlosses Kuckuckstein, solltest du unbedingt einer Führung durch das Schloss beiwohnen und mehr über seine interessante Geschichte erfahren. Von oben hast du zudem eine tolle Aussicht über die weiten Wälder der Gegend.
Die Burg Hohnstein – eine schöne Burg mit Museum
Fast noch schöner als das Schloss Kuckuckstein ist die Burg Hohnstein im gleichnamigen Ort. Wie auch das Schloss Kuckuckstein thront diese Burg auf einem Felsvorsprung. Die Bauherren vor ein paar Hundert Jahren hatten wirklich ein Faible für Dramatik und Epik.
Heute gibt es in der Burg ein Museum, in dem du mehr über die Geschichte des Bauwerks und seine Umgebung lernen kannst. Zudem werden immer wieder Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Konferenzen im Garten und in den Veranstaltungsräumen der Burg abgehalten.
Die Festung Königstein – noch mehr Mittelalter
Die Sachsen haben wirklich gerne Burgen und Festungen gebaut. Wie immer liegt auch die Festung Königstein auf einem hohen Felsvorsprung und bietet so einen tollen Ausblick über die Umgebung.
Ursprünglich als Wehranlage erbaut, wurde die Festung später zum Gefängnis und im 20. Jahrhundert in ein Museum umgewandelt. Dieses besteht noch heute und klärt Besucher über die Geschichte der Festung und der Region auf.
Falls du ein begeisterter Wanderer bist, kannst du den Aufstieg zur Burg zu Fuß unternehmen und dich oben im Café mit leckerem Kuchen und starkem Kaffee belohnen.