Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein extrem multikulturelles Land. Von den knapp 10 Millionen Einwohnern sind mehr als 8 Millionen Immigranten. Die vielfältige Gastronomie des Landes und besonders des kosmopolitischen Emirats Dubai sollte daher keine allzu große Überraschung sein.
Wir geben dir eine kleine Einführung in die abwechslungsreiche Küche des Staates am Persischen Golf, die mit Sicherheit den Heißhunger und die Reiselust in dir wecken wird. Entdecke die beeindruckende Vielfalt des Essens in Dubai auf eigene Faust und schmecke Gewürze, von denen du noch nie zuvor gehört hast.
Traditionelles Essen in Dubai
Das traditionelle Essen Dubais weist viele Ähnlichkeiten mit Gerichten aus umliegenden Ländern wie dem Iran, Saudi-Arabien oder Oman auf. Die grundlegenden Zutaten fast aller traditionellen Gerichte in Dubai sind Fleisch, Fisch und Reis. Da in den Vereinigten Arabischen Emiraten viele Menschen muslimischen Glaubens leben, wirst du dort kaum Schweinefleisch finden.
Stattdessen wird viel mit Lamm und Schaf gekocht, vereinzelt auch mit Rind und Ziege. Welche traditionellen Gerichte du in Dubai unbedingt kosten solltest, liest du in den folgenden Absätzen.
Hariis – arabisches Porridge
Hariis kannst du am ehesten mit einem Porridge vergleichen. Zur Zubereitung werden gemahlener Weizen, Hackfleisch, Zwiebeln und verschiedene Gewürze benötigt. Der Weizen wird über Nacht in Wasser eingeweicht und anschließend zusammen mit dem Fleisch und viel Butter langsam gekocht. Das Restwasser wird dann entfernt, bevor das Gericht mit Zimt, Zucker oder noch mehr Butter verfeinert wird.
Hariis ist ein sehr herzhaftes, füllendes Gericht und eines der wichtigsten traditionellen Gerichte nicht nur Dubais, sondern der ganzen Arabischen Halbinsel.
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Machbus wird auf der ganzen Arabischen Halbinsel geliebt
Machbus ist ein Gericht, das zu den Lieblingsspeisen vieler Menschen auf der gesamten Arabischen Halbinsel zählt. Auch in Dubai erfreut es sich großer Beliebtheit.
Es besteht aus Basmatireis, der meist mit Hühnchen serviert wird, sowie einigen Gemüsesorten und vielen Gewürzen. Meist werden Kreuzkümmel, Koriander, Curry, Nelken, Zimt, Kardamom, Lorbeerblätter, Loomi und Kurkuma verwendet, um dem Gericht seinen typischen, intensiv würzigen Geschmack zu verleihen.
Traditionell wird Machbus auf großen Familienfeiern oder auch im Ramadan serviert. Oftmals wird statt Hühnchen oder Rind auch Lamm oder Schaf verwendet. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in der Kultur der Beduinen. Diese mussten oft auf das Fleisch von Tieren zurückgreifen, die sie auf ihre Reisen mitnehmen konnten. Dies war etwa bei Schafen oder Ziegen deutlich einfacher als bei Hühnern oder Rindern.
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Biryani – Einfluss vom indischen Subkontinent
Die vielen indischen Migranten, die oft auf der Suche nach Arbeit in die Vereinigten Arabischen Emirate kommen, haben tiefe Spuren im Essen Dubais hinterlassen. Biryani ist nur eines von vielen Gerichten, die vom indischen Subkontinent ihren Weg auf die Arabische Halbinsel gefunden haben. Die Emirate waren schon immer ein wichtiger Treffpunkt für Händler, besonders aus dem Iran und aus Indien.
Mittlerweile haben sich viele verschiedene Varianten von Biryani entwickelt. So gut wie jedes Land im Nahen Osten hat dem Gericht einen eigenen Touch verliehen.
Wie es Essen, das ursprünglich aus Indien stammt, so an sich hat, wird auch Biryani stark gewürzt. Die Variante aus Dubai ist da keine Ausnahme. Normalerweise kommen Ingwer, Kurkuma, Knoblauch, Kardamom, Zwiebeln, Chili und Zimt zum Einsatz. Grundlage des Gerichts bildet Basmatireis, der dann mit Fleisch, meist Hühnchen, serviert wird. Das ist dann unglaublich lecker und geschmackvoll!
Kabsa – Reis ganz neu erleben
Kabsa ist nicht nur ein Essen in Dubai, sondern bezeichnet gleich eine ganze Reihe an Gerichten mit Reis als Grundlage. Grundsätzlich ähnelt Kabsa einem anderen typischen Gericht aus Dubai, Machbus. Allerdings werden für Kabsa zum Teil andere Gewürze verwendet, wie zum Beispiel Safran, Zimt oder Muskatnuss. Auch Rosinen, Mandeln oder andere Nüsse werden häufig untergemischt. Ergebnis ist ein nussiger, süßlicher und zugleich sehr würziger Geschmack.
Kabsa ist, genau wie Machbus, ein äußerst beliebtes Gericht bei Feierlichkeiten. Traditionell wird es in einem großen Gefäß serviert und ohne Besteck nur mit den Händen gegessen.
Jasheed – schon mal Hai probiert?
Fisch und Meeresfrüchte sind ein wichtiger Teil der Essenskultur in Dubai. Kein Wunder, liegt das Emirat doch direkt am fischreichen Persischen Golf. Jasheed ist ein ganz besonderes unter den zahlreichen Fischgerichten in der Region.
Im Normalfall, also bei Verfügbarkeit, wird Jasheed aus kleinen Haien zubereitet. Sind diese nicht zu haben, werden auch gerne andere Fischarten verwendet. Serviert wird der Hai dann mit Reis und Butterschmalz. Zuvor muss der Hai jedoch in Wasser mit verschiedenen Gewürzen gekocht werden, um dem Fisch einen tollen Geschmack zu verpassen. Traditionell werden Zimt, Ingwer, Kardamom, Loori, Zwiebel, Knoblauch und bei Gelegenheit auch weitere Gewürze verwendet.
Anschließend wird das Fleisch des Hais geschreddert, noch einmal aufgekocht und dann zusammen mit dem Reis serviert. Du kannst dir den vollen, leckeren Geschmack sicher vorstellen.
Oozie – gefüllte Teigtaschen in Dubai
So gut wie jedes Land hat Teigtaschen in irgendeiner Form im Sortiment. Kein Wunder, sind die kleinen gefüllten Dinger doch definitiv eine der leckersten Erfindungen der Menschheitsgeschichte. Auch in Dubai findest du Teigtaschen, hier unter dem Namen Oozie.
Gefüllt sind sie hier mit einer leckeren Mischung aus Fleisch, Reis und verschiedensten Gewürzen. Oftmals werden Oozie mit Joghurt, Nüssen und Salat serviert. Diese Leckerei solltest du dampfend heiß genießen. Du wirst es nicht bereuen!
Essen in Dubai: Saloona – das wohl leckerste Essen in Dubai
Saloona wird, zu Recht, immer wieder von Touristen wie von Einheimischen als absolutes Lieblingsessen in Dubai genannt. Es ist ein typisches Essen, das es immer wieder an normalen Tagen in vielen Haushalten in der ganzen arabischen Welt und in Dubai gibt. Saloona ist eine herzhafte, mit dem Geschmack vieler Gewürze gesegnete Brühe, die meist mit Hühnchen, ab und an aber auch mit Rind oder Lamm, serviert wird. Zudem werden gerne verschiedene Gemüsesorten hinzugefügt, um der Brühe den nötigen Vitamin-Boost zu geben.
Besonders oft wird Saloona, das seine Wurzeln in der Küche der berühmten Beduinen haben soll, im Ramadan serviert. Dies hat vor allem den Grund, dass die herzhafte Brühe unglaublich sättigend ist.
Tahta Malih – gepökelter Fisch
Die Hauptzutat von Tahta Malih ist gepökelter Fisch. Früher, als Fisch noch nicht zuverlässig gekühlt werden konnte, wurde dieser in der Hitze Dubais oft in Salz eingelegt, um ihn haltbarer zu machen. Diese Tradition hat sich in Form von Tahta Malih bis heute gehalten. Meist werden Thunfisch, Makrelen oder Heringe verwendet, da diese besser zum Pökeln geeignet sind als andere Fischarten.
Madruba – ein schmackhafter Klassiker
Madruba lässt sich am ehesten als eine Art Püree aus Reis beschreiben. Der Reis wird, nachdem er über lange Zeit weichgekocht wurde, zerstampft und so zu einer weichen Masse geformt. Viele verschiedene Gewürze verleihen der Paste dann Geschmack. Traditionell genutzt werden zum Beispiel Loori, getrocknete Limette, Kardamom, Zimt, Koriander, Ingwer, Kreuzkümmel, Pfeffer, Nelken, Kurkuma und viele weitere. Serviert wird Madruba dann oftmals mit Hühnchen und frittierten Zwiebeln.
Falls du dich schon gefragt hast, wieso die Küche in Dubai so viele ostasiatisch anmutende Gewürze verwendet, dann haben wir hier die Antwort für dich: Die Region um den Persischen Golf war schon immer eine wichtige Durchgangsstation auf dem Weg von Asien nach Europa. Daher haben sich hier viele Zutaten wie Kardamom, Ingwer oder Kurkuma in der Gastronomie gehalten.
Madruba ist aufgrund seiner weichen Konsistenz, seiner sättigenden Wirkung und seiner Nahrhaftigkeit das perfekte Essen für ältere Menschen.
Bathith – würziger Leckerbissen
Bathith sind kleine Bällchen aus Datteln und verschiedenen Gewürzen. Bei der Zubereitung wird geröstetes Weizenmehl mit Dattelpaste vermengt, anschließend wird Kardamom- und Ingwerpulver hinzugegeben. Wie so viele andere Gerichte hat auch dieses seinen Ursprung im Austausch mit indischen Händlern, die Gewürze wie Kardamom und Ingwer überhaupt erst nach Dubai gebracht haben.
Oft wird Bathith in Form kleiner Bällchen, die in Nüssen gerollt werden, serviert; ab und an aber auch als leckere Krümel. Damit ist es perfekt für den Kaffee am Nachmittag!
Lukaimat – süße, herrlich weiche Sesambällchen
Wieso Lukaimat nicht schon lange auf der ganzen Welt verbreitet sind, verstehen wir ehrlich gesagt nicht so ganz. Der Nachtisch wird aus Weizenmehl, Sesam, Milch, Salz, Kurkuma und Hefe hergestellt. Die Mischung wird gründlich geknetet und dann in Öl frittiert.
Am Ende kommen herrlich weiche, luftige und schmackhafte Bällchen heraus. Bevor Lukaimat gegessen werden, werden sie in aller Regel noch mit einem süßen Sirup, Sharbat genannt, beträufelt. Läuft dir auch schon das Wasser im Mund zusammen?