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Was kommt dir in den Sinn, wenn du an England denkst? Weite, grüne Landschaften? Regnerisches, windiges Wetter? Alte Burgen und Herrenhäuser? Steile Klippen und die schönen Strände von Cornwall? Ja, uns auch! Mit leckerem Essen wirst du England wohl kaum assoziieren. Außerhalb des Inselstaats ist kaum etwas über die englische Küche bekannt – außer den üblichen Vorurteilen.

Dabei hat England kulinarisch doch einiges mehr zu bieten, als du vielleicht zunächst denkst. Einige Gerichte hören sich eher gewöhnungsbedürftig an und sind erst auf den zweiten Blick begehrenswert, andere lassen dir direkt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Komme mit auf unsere kulinarische Reise durch England und lasse dich davon überzeugen, dass es auch in England extrem leckeres Essen gibt und sich ein Trip in das Land der Windsors nur des Essens wegen durchaus lohnt.

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Englisches Frühstück – Hauptbestandteil des englischen Essens

Fangen wir zunächst mit einem Klassiker an, mit dem in England hin und wieder in den Tag gestartet wird und von dem sicher jeder schon einmal gehört hat: dem englischen Frühstück. Englisches Frühstück ist vor allem eines: deftig. Bohnen, Speck, Würstchen, Blutwurst, Spiegelei und Brot gehören zu jedem echten englischen Frühstück.

Zugegeben: Schon beim Lesen steigt der Cholesterinwert in bedenkliche Höhen. Dennoch ist englisches Frühstück wirklich lecker und vor allem individuell anpassbar. Du magst keine Blutwurst? Dann bestelle deine Frühstücksplatte einfach ohne sie. Bohnen am Morgen sind nicht so dein Ding? Überhaupt kein Problem.
Übrigens: Zu einem richtigen englischen Frühstück wird neben den warmen Speisen oft noch mehr serviert. Häufig gibt es zum Beispiel Fruchtsäfte, Grapefruit, Haferflocken, Toast und Tee.

Typisches englisches Frühstück

Vorspeisen bei englischen Mahlzeiten

Auch bei den Vorspeisen und den Suppen lassen sich die Engländer nicht lumpen. Wie beim englischen Frühstück gilt auch hier: Die englischen Spezialitäten sind ziemlich deftig. Wenn du dir in Großbritannien einen Snack holst oder eine Suppe isst, kann es gern passieren, dass du dich danach schon satt fühlst und dich anstrengen musst, damit die Hauptspeise noch irgendwie reinpasst.

Mulligatawny Soup

Bisher haben wir den großen Einfluss, den die indische auf die englische Küche hatte und hat, noch gar nicht erwähnt. Die Mulligatawny Soup ist neben dem Chicken Tikka Masala, zu dem wir später noch kommen, sicher eines der bekanntesten Beispiele.

Mulligatawny Soup ist eine Hühnersuppe, die mit Currypaste verfeinert wird und damit einen feurig-scharfen Touch bekommt. Toll ist auch, dass sich die Suppe ganz einfach vegetarisch zubereiten lässt, indem man die Hühnerbrühe durch Gemüsebrühe ersetzt.

Pasties aus Cornwall – schmackhafte Teigtaschen aus dem Süden Englands

Pasties sind die wohl bekannteste englische Vorspeise, die von den Engländern oft auch einfach als Snack für zwischendurch verzehrt wird. Ursprünglich stammen die kleinen, knusprigen Teigtaschen aus der südenglischen Region Cornwall, die für ihr angenehmes Klima und ihre schönen Strände bekannt ist.

Auch die Pasties sind, du hast es wahrscheinlich schon erraten, ziemlich deftig. Ihre Füllung besteht in der Regel aus kleinen Rindfleischstückchen, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten sowie Pfeffer und Salz. Nach dem Befüllen werden die Teigtaschen mit Milch und Ei bestrichen und dann gebacken – dadurch werden sie so lecker knusprig.

Wer schon einmal argentinische Empanadas probiert hat, kann sich die britischen Pasties so ähnlich vorstellen. Eines ist sicher: Lecker sind sie und jeder, der einen Urlaub in England plant, sollte sie einmal versuchen.

Hauptspeisen – typisch englisches Essen

So langsam erkennen wir einen klaren roten Faden: Auch die Hauptspeisen der englischen Küche sind ziemlich deftig und füllend. Die britische Küche kennt viele Eintöpfe, Fleischgerichte und Soßen, die allesamt herzhaft lecker sind. Auch wenn einige Gerichte, wie etwa Haggis, eher ungewohnt anmuten, solltest du ihnen dennoch eine Chance geben.

Haggis – Gewöhnungsbedürftiges aus Schottland

Haggis stammt zwar eigentlich nicht aus England, sondern aus Schottland, aber dennoch möchten wir hier auch britisches Essen nicht zu kurz kommen lassen. Wenn du essenstechnisch eher empfindlich bist, solltest du die folgenden Absätze über Haggis aber vielleicht eher überspringen.

Haggis besteht aus einem Schafsmagen, dem „paunch“, der mit Nierenfett, Herz, Lunge, Leber, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt wird. Gewürzt wird in der Regel lediglich mit Salz und Pfeffer.

Wer keine Innereien mag, ist beim Haggis also eher weniger gut aufgehoben. Falls deftiges Essen aber genau dein Ding ist, dann solltest du Haggis zumindest eine faire Chance geben. Außerdem: Dank Gerichten wie Haggis werden in vielen Teilen Schottlands und Englands alle Teile des geschlachteten Tieres verwertet.

Serviert wird Haggis oft mit Clapshot, einer Art Kartoffelbrei, oder mit Neeps and Tatties (Kartoffeln und Kohlrüben). Hin und wieder sieht man auch Varianten mit Pommes Frites.

Chicken Tikka Masala – entdecke die exotische Seite Englands

Chicken Tikka Masala ist der wohl berühmteste Export der englischen Küche. Das Gericht, das von indischen Einwanderern nach England gebracht und an den dortigen, europäisch geprägten Geschmack angepasst wurde, ist heutzutage aus der Küche vor Ort nicht mehr wegzudenken. In so gut wie jeder Ortschaft gibt es mindestens ein Restaurant, das das Lieblingsessen der Engländer serviert.

Chicken Tikka Masala besteht aus würzigen Hähnchenstücken, die in einer cremigen Curry-Tomaten-Paste gekocht werden. Hin und wieder wird Tikka Masala auch mit Lamm zubereitet – genannt Mutton Tikka Masala. Zu dem Gericht wird meist Reis und/oder Naan, ein fluffiges indisches Brot, gereicht.

Bangers and Mash – einfach, aber lecker

Einfacher als Bangers and Mash geht es wohl kaum. Dennoch: Lecker ist das Gericht durchaus. Es besteht aus gebratenen Würstchen, die meist aus Schwein, Lamm oder Rind hergestellt werden, cremigem Kartoffelsalat und einer Soße aus Brühe und Zwiebeln, die oft mit Rotwein oder Bier verfeinert wird.

Bangers and Mash ist ein absolutes Alltagsessen in England. Da es schnell zubereitet ist, kennt es jeder Engländer aus seiner Kindheit – entweder aus der Schulkantine oder als schnelles Mittagessen zu Hause.

Yorkshire Pudding – locker-luftige Beilage

Der Name Yorkshire Pudding ist etwas irreführend, da er kein Pudding im eigentlichen Sinne ist. Er wird aus Milch, Mehl und Eiern hergestellt, im Ofen gebacken und erhält so eine runde Form, eine luftige Konsistenz und seine typische, goldene Farbe.

Oftmals wird er als Beilage zum englischen Sonntagsbraten serviert und mit reichlich Bratensoße übergossen, die vom entstandenen Teig herrlich aufgesaugt wird. Lecker!

Sonntagsbraten – der vielseitige Klassiker

Apropos Sonntagsbraten: Den kennen wir auch aus Deutschland. In England wird er allerdings etwas anders zubereitet. Trotzdem gehört er auch dort zur Hausmannskost wie Haggis zu Schottland.

Der Braten selbst kann aus Rind, Schwein, Lamm oder jedem beliebigen anderen Fleisch bestehen. Die Hauptsache ist, dass er langsam geschmort oder gebraten wird und so eine tolle, weiche Konsistenz bekommt. Je nachdem, welches Fleisch verwendet wird, unterscheiden sich die Beilagen zum Teil erheblich.

Wird der Braten aus Roastbeef zubereitet, wird er beispielsweise oft mit Yorkshire Pudding und Meerrettich oder Senf gereicht. Die Variante aus Schweinefleisch kommt dagegen meist mit Schwarte und Apfelmus oder Senf serviert. Die Lamm-Variante isst man in England oft mit Minzsoße und Salbei-Zwiebel-Füllung. Wird der Braten aus Hähnchen gekocht, dann werden oftmals „pigs in a blanket“, also Würstchen im Speckmantel, und Cranberry-Soße, Brotsoße oder Gelee dazu gereicht. Zudem gibt es zu fast allen Varianten Kartoffeln, Steckrüben und eine leckere, deftige Bratensoße.

Nachspeisen und Getränke

Die süßen Nachspeisen sind wohl die Paradedisziplin der englischen Küche. Ein echtes britisches Festmahl ohne leckeres Dessert? Für die meisten Menschen auf der Insel absolut undenkbar. Wir verraten dir, welche Desserts zu einer echten englischen Mahlzeit dazugehören.

Englischer Cheesecake – nicht zu verwechseln mit dem deutschen Käsekuchen

Cheesecake, also Käsekuchen, kennen wir auch hierzulande in Deutschland. Die englische Variante wird allerdings ganz anders zubereitet. Sie besteht nämlich aus Shortbread oder Keksen, die zerkrümelt und anschließend mit Sahne, Zucker und Frischkäse vermengt werden. Anschließend wird das Ganze oft mit Früchten getoppt und im Kühlschrank heruntergekühlt, bis die Konsistenz passt.

Pudding – variantenreiches Dessert

Die echten englischen Puddings hören sich zunächst, wie so viele andere englische Gerichte, erst einmal gewöhnungsbedürftig an. Die berühmteste Variante, der Plum Pudding, wird traditionell am ersten Weihnachtsfeiertag im Kreise der engsten Familienmitglieder gegessen.

Er wird in der traditionellen Variante aus Rindernierenfett und Trockenfrüchten wie Rosinen und Nüssen zubereitet und anschließend mit hochprozentigem Alkohol wie etwa Brandy getränkt. Anschließend wird er in einem speziellen Puddingtuch in ein Wasserbad gelegt und gekocht.

Heute wird der Christmas Pudding oft mit süßeren Zutaten gekocht. Zum Beispiel verwenden die Engländer oft Zucker, Melasse, Orangenschale, Äpfel oder Mandeln. Heraus kommt eine feste Masse, die zugegebenermaßen ungesund ist, aber wirklich lecker schmeckt.
Eine eher im englischen Alltag zu findende Variante ist der Sticky Toffee Pudding, der aus Biskuitkuchen, Datteln und Karamellsoße zubereitet wird. Serviert wird er frisch und warm, mit einer leckeren Vanillesoße.

Scones – das wohl leckerste englische Dessert

Scones sind eine andere sehr bekannte und außerordentlich leckere Süßspeise aus England. Die kleinen Fladen ähneln dicken Pfannkuchen oder Berlinern und werden warm serviert. Meistens wird dazu Butter, Marmelade oder Honig gereicht, womit die Scones bestrichen werden. Auch Clotted Cream, eine Art Rahm, darf nicht fehlen.
Scones werden in England fast immer zum nachmittäglichen Tee gegessen. Sie sind die perfekte Beilage an einem typischen, verregneten Nachmittag in England. Daher solltest auch du sie auf deiner nächsten Reise auf die Insel unbedingt probieren, besonders, wenn es deine erste Reise dorthin ist.

Tee – das Lebenselixier der Engländer

Zu guter Letzt noch einmal ein echter englischer Klassiker, den wir auch zuvor schon beiläufig erwähnt haben: der Tee. Traditionell gibt es in England Schwarztee, der dort English Breakfast Tea heißt, der mit Milch getrunken und häufig auch mit Zucker gesüßt wird.

Dazu gibt es am Nachmittag dann süßes Gebäck wie etwa Scones, aber auch zum Frühstück wird in Großbritannien oft Tee getrunken – er gehört also fest zum Tagesablauf fast jedes Briten.

Essen rund um den Globus

Übrigens: Bei uns gibt es auch Artikel über die kulinarischen Highlights anderer Länder – schaue doch mal rein! Wie wäre es zum Beispiel mit einer kulinarischen Tour durch New York? Oder würdest du doch lieber das beste Essen in Dubai kennenlernen? Auch in Norwegen gibt es Gerichte zum Dahinschmelzen. Egal, wohin es dich letztendlich zieht – bei uns holst du dir die notwendige Inspiration.

Über die*den Autor*in

Yannick SchrothIn Deutschland geboren, hat Yannick schon in jungen Jahren damit begonnen, die Welt zu bereisen. Wann immer er kann, lernt er neue Länder und Kulturen kennen. Passend dazu hat er einen Bachelor in International Business und macht derzeit einen Master in Global Studies. Das Schreiben erlaubt ihm, sein Leben mit seiner Passion zu finanzieren. Sieh dir die Website von Yannick an und folge ihm auf Instagram, um weitere Reiseinspirationen zu erhalten.

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