Polen ist als Reiseziel noch immer stark unterschätzt. Neben seiner wunderschönen Ostseeküste und unberührten Wäldern bietet unser östliches Nachbarland vor allem schöne Städte mit magischen Altstädten. Krakau, Warschau und Posen sind nur die drei bekanntesten davon. Wir stellen dir in unserem Ratgeber eine ganze Reihe weiterer polnischer Städte vor, denen du in Zukunft unbedingt einen Besuch abstatten solltest. Ideal bietet sich zum Beispiel ein Roadtrip oder eine Zugreise an – in nur wenigen Stunden kommst du so in den schönsten Städten Polens an.
Die schönsten Städte in Polen – der Westen
Der Westen Polens bietet neben weiten, grünen Landschaften vor allem viel Kultur. Diese lernst du am besten in einer der schönen Städte der Region kennen.
Breslau – historische Architektur in Hülle und Fülle
Breslau liegt unweit des Dreiländerecks von Polen, Tschechien und Deutschland. Besonders berühmt ist die Stadt für ihre schönen Bauwerke. Besonders am alten Marktplatz im Stadtzentrum stehen die alten, reich verzierten Bauten in Reih und Glied.
Im alten Rathaus der Stadt, das nicht nur mit seiner pompösen Fassade begeistert, befindet sich das Stadtmuseum Breslaus. In diesem lernst du alles, was es über die bewegte Geschichte der Stadt an der Oder zu wissen gibt.
Nicht weit vom alten Marktplatz entfernt befindet sich der Breslauer Dom mit seinen beiden imposanten Türmen. Erbaut wurde der im Gotik-Stil gehaltene Sakralbau im 13. und 14. Jahrhundert nach Christus.
Ganz in der Nähe des Doms findest du die botanischen Gärten der Stadt und ihre Universität, die in ganz Polen einen sehr guten Ruf genießt.
Ein Fest für Freunde der Naturwissenschaften ist die Hydropolis, ein modernes Museum, das sich ganz dem Element des Wassers widmet.
Wer in Breslau ist und noch etwas die schöne Natur Westpolens genießen will, kann den japanischen Garten oder den Park Szczytnicki besuchen und dort auf einer der vielen schönen Wiesen entspannen. Wie wäre es mit einem Picknick?
Am besten suchst du dir in Breslau eine Unterkunft direkt im Zentrum. Von dort aus hast du es nicht besonders weit zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wenn du fit bist, kannst du sie sogar alle zu Fuß erreichen. Die beste Zeit für eine Reise nach Breslau ist der Zeitraum zwischen Mai und September.
Posen – Renaissance aus einem anderen Blickwinkel
Auch Polen hat die Renaissance durchlebt. Das merkst du am meisten, wenn du Posen im Westen Polens besuchst. Am Fluss Warthe gelegen, ist die Stadt ein wahres Paradies für Menschen, die an Architektur interessiert sind. Das Zentrum ist von Renaissancebauten geprägt.
Eines der schönsten Gebäude der Stadt ist das Residenzschloss. Dieses stammt zwar nicht aus der Zeit der Renaissance, sondern von Anfang des 20. Jahrhunderts, steht den Renaissancebauten aber in Sachen Schönheit in nichts nach. Neben dem Residenzschloss solltest du außerdem unbedingt das Rathaus der Stadt sowie die Kathedrale mit ihren zahlreichen Türmchen besuchen.
Auch in Posen gibt es viele Museen. Besonders interessant ist das Nationalmuseum, in dem viele Künstler aus der Region ihre Werke ausstellen. Außerdem gibt es in Posen ein Armeemuseum, ein Museum für angewandte Kunst sowie viele weitere.
Weiter ist Posen eines der lohnenswertesten Ziele für junge Reisende in Polen, denn die Stadt beheimatet eine der größten Universitäten des Landes. Das Nachtleben ist dort also sehr lebendig, es gibt viele kleine Bars, gemütliche Cafés und coole Clubs, die du erkunden kannst.
Posen ist keine riesige Stadt. Von dem her spielt es auch keine große Rolle, wo du unterkommst. Natürlich bietet es sich aber an, dass du dir ein Hotel im Zentrum der Stadt suchst. So kannst du fast alle Hauptattraktionen zu Fuß erreichen und bist nicht auf ein Auto oder die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Die beste Zeit für eine Reise nach Posen ist der Zeitraum zwischen Mai und September.
Die schönsten Städte in Polen – der Norden
Der Norden Polens ist geprägt von Wäldern, Seen und der wunderschönen Ostseeküste mit ihren langen Stränden. Inmitten dieser wunderschönen Natur gibt es aber auch einige sehenswerte Städte zu erkunden.
Danzig – Hafenstadt an der Ostsee
Danzig ist eine wahre Perle an der Ostseeküste Polens. Die Hafenstadt, die lange Zeit zu Ostpreußen gehört hat und dementsprechend noch immer von ihrer deutschen Vergangenheit geprägt ist, bietet viel Raum zum Erkunden.
Der Lange Markt im Zentrum der Stadt ist wohl eines der schönsten Viertel. Die langgezogene Fußgängerzone ist gesäumt von den für die Stadt so typischen bunten Bauten mit ihren charakteristischen Giebeln. Am Langen Markt kannst du Souvenirs kaufen, einen Kaffee am Straßenrand genießen oder dich in eines der zahlreichen Restaurants setzen und dort polnische oder internationale Gerichte genießen.
Direkt am Langen Markt erwarten dich auch einige der schönsten Bauwerke der Stadt. Unter anderem findest du hier das Danziger Geschichtsmuseum, das Rathaus und den Neptunbrunnen. Auch die beiden schönsten Stadttore, das Grüne Tor und das Goldene Tor, befinden sich an den beiden Enden des Langen Marktes.
Du siehst: Der Lange Markt ist ein perfekter Ausgangspunkt für eine Tour durch Danzig. Etwas nördlich des Platzes findest du dann auch noch die gotische Marienkirche der Stadt, die im 14. Jahrhundert errichtet wurde.
Alle Fans der Schifffahrt sollten unbedingt das Nationale Seefahrtsmuseum auf der kleinen Flussinsel Mottlau besichtigen. Neben diesem Museum gibt es in Danzig noch viele weitere. Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch des Museums von Lechia Gdansk, dem lokalen Fußballverein, sowie des Westerplatte-Museums, das sich dem Zweiten Weltkrieg gewidmet hat und viele interessante Ausstellungsstücke bietet.
Am besten, aber auch am kostspieligsten, ist es, sich in Danzig eine Unterkunft direkt am Langen Markt zu suchen. Von dort aus kannst du fast alle Sehenswürdigkeiten der Stadt zu Fuß erreichen. Die beste Zeit für eine Reise nach Danzig ist der Zeitraum zwischen Mai und September. Dann ist auch in Polen oft schönes Wetter und du kannst sogar einen der vielen Traumstrände oder einen der tollen Seen in der Nähe der Stadt besuchen.
Die schönsten Städte in Polen – das Zentrum
Für Freunde spektakulärer Landschaften hat das Zentrum Polens eher weniger zu bieten. Die Region ist geprägt von flachen bis maximal leicht hügeligen Landschaften. Dafür gibt es hier einige schöne Städte, denen du stattdessen einen Besuch abstatten kannst.
Łódź – Stadt mit industrieller Vergangenheit
Auf den ersten Blick wirkt Łódź wie eine Stadt, die man auf einem Roadtrip eher links liegen lassen würde. Schaust du aber genauer hin, lassen sich aber auch in Łódź einige tolle Kleinode entdecken, die einen Besuch wert sind.
Früher hat Łódź einen Großteil der polnischen Textilindustrie beherbergt – das merkt man der Stadt auch noch immer an. Die große Weiße Fabrik ist heute Heimat des Zentralen Textilmuseums, in der du alles über die früher florierende Textilindustrie des Landes lernen kannst.
Eines der schönsten Gebäude in Łódź ist derweil mit Sicherheit der Palast von Izrael Poznański. Dieser gehörte früher eben diesem Großindustriellen, der, wie soll es auch anders sein, sein Taschengeld in der Textilindustrie verdient hat. Neben seiner wunderschönen Fassade, die vor allem Architekturinteressierte schwer beeindrucken wird, bietet der Palast auch noch das Museum der Stadt Łódź, das sich in seinem Inneren befindet.
Einkaufen und den städtischen Trubel genießen kannst du am besten an der Piotrkowska-Straße. Diese ist von schönen Gebäuden gesäumt, die in der Nacht auch noch toll beleuchtet werden.
Hast du doch Lust auf ein bisschen Natur? Dann besuche einen der botanischen Gärten der Stadt oder ihren Zoo, der als einer der schönsten in ganz Polen gilt.
Łódź ist nicht allzu groß. Daher kannst du dir eigentlich überall in der Stadt eine Unterkunft suchen. Du kommst von überall im Handumdrehen zu jeder Sehenswürdigkeit. Die beste Zeit für eine Reise nach Łódź ist der Zeitraum zwischen Mai und September.
Die schönsten Städte in Polen – der Osten
Der Osten Polens ist wohl eine der interessantesten Regionen des Landes. Geprägt von alten Einflüssen aus den Zeiten des Warschauer Pakts und geformt von neuen Strömungen aus dem westlichen Europa, steht diese Gegend noch an einem Scheidepunkt. Auch in Sachen Natur gibt es hier einiges zu entdecken, wie zum Beispiel den Urwald Bialowieza und einige Feuchtgebiete.
Warschau – die Hauptstadt Polens
Klar – die Hauptstadt Polens darf auf unserer Liste auf gar keinen Fall fehlen. Immerhin ist sie das finanzielle, kulturelle und politische Zentrum des Landes. Besonders lohnenswert ist ein Besuch für Menschen, die an der bewegten Geschichte Polens interessiert sind. Warschau hat besonders viel durchgemacht.
Dies macht sich nicht zuletzt daran bemerkbar, dass Warschau keine einheitliche Architektur zu haben scheint. Natürlich liegt das daran, dass Warschau in der Vergangenheit großflächige Zerstörung erlitten hat. Nach dem Krieg musste die Stadt schnell wieder aufgebaut werden, weshalb sie heute von einer bunten Mischung aus verschiedenen Architekturstilen geprägt ist.
Dennoch gibt es noch immer einige schöne historische Gebäude zu bestaunen. Ein tolles Beispiel ist das Königliche Schloss der Stadt. Zwar wurde das ursprüngliche Gebäude im Zweiten Weltkrieg willentlich zerstört, aber dann nach Ende des Konflikts wieder detailgetreu aufgebaut. Heute gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe und lässt sich besichtigen. Dabei kannst du prunkvolle Thronräume, majestätische Säle und schöne Galerien entdecken.
Im Łazienki-Park stehen einige kleinere, aber nicht weniger schöne Schlösser und Paläste inmitten malerischer Teiche und Seen. Einige dieser Schlösser lassen sich ebenfalls besichtigen und beherbergen tolle Artefakte.
Natürlich gibt es auch in Warschau eine große Zahl an unheimlich interessanten Museen. Besuche beispielsweise unbedingt den Kultur- und Wissenschaftspalast der Stadt, in dem sich mehrere Theater und Museen zu den Themen Evolution, Technik und Puppen befinden. Menschen, die an Musik interessiert sind, sollten keinesfalls das Chopin-Museum verpassen, das sich ganz dem berühmten französischen Pianisten widmet.
Du stehst eher auf modernere Sehenswürdigkeiten? Dann ist vielleicht die berühmte Wasser- und Lightshow im Warschauer Multimedia Fountain Park etwas für dich. Du siehst: In der polnischen Hauptstadt wirst du sicher für ein paar Tage beschäftigt sein – ganz egal, welche Art von Sehenswürdigkeiten dir am meisten zusagen.
In Warschau gibt es einige Stadtviertel, in denen es sich besonders anbietet, ein Zimmer zu mieten. Dazu zählen Srodmiescie, die Innenstadt, Stare Miasto, die Altstadt, oder auch Saska Kepa, ein eher gehobenes Viertel, in dem sich zahlreiche Botschaften befinden. Die beste Zeit für eine Reise nach Warschau ist der Zeitraum zwischen Mai und September.
Lublin – mittelalterliche Vibes im Osten Polens
Ganz tief im Osten Polens, nicht weit entfernt von den Grenzen zu Belarus und der Ukraine, liegt die mittelalterliche Stadt Lublin. Sie ist eine der größten Städte im Osten des Landes.
Mittelalterlich deshalb, weil sich hier vor Jahrhunderten entscheidende historische Gegebenheiten abgespielt haben und die Stadt noch heute von ihrer mittelalterlichen Architektur geprägt ist.
Bei deinem Besuch in Lublin solltest du keinesfalls das Schloss verpassen. Mit seiner weißen Fassade und seinem riesigen Tor bietet es einen Anblick, den du so schnell nicht wieder vergessen wirst.
Ein weiteres historisches Highlight ist das Ländliche Museum von Lublin. Dort kannst du durch ein originalgetreu nachgebautes, historisches Dorf wandeln, wie es in der Region üblich war.
Wenn du auch etwas über die dunkle Vergangenheit der Gegend im Zweiten Weltkrieg erfahren möchtest, solltest du das Staatsmuseum Majdanek besuchen. Dort lag das gleichnamige Konzentrationslager, in dem zahlreiche Menschen zu Zwangsarbeit gezwungen oder gar ermordet wurden.
In Lublin kannst du in einem der zahlreichen Hotels in der Nähe des Zentrums der Stadt unterkommen. Von dort aus hast du es auch nicht weit zu den vielen Sehenswürdigkeiten. Die beste Zeit für einen Abstecher nach Lublin ist der Zeitraum zwischen Mai und September.
Die schönsten Städte in Polen – der Süden
Der Süden Polens hat nicht nur schöne Städte zu bieten, sondern auch das Tatra-Gebirge. Du wusstest nicht, dass es auch in Polen schneebedeckte Gipfel gibt? Dann wird es Zeit, dass du diese Region unseres Nachbarlandes kennenlernst.
Kattowitz – für Kulturfreunde interessant
Kattowitz ist nicht unbedingt die erste Stadt, die einem Reisenden in Polen in den Sinn kommt. Dabei hat sie so einiges zu bieten, vor allem für Freunde kultureller Einrichtungen.
Besonders empfehlenswert ist eine Tour durch die vielen Museen der Stadt. In Kattowitz gibt es zum Beispiel den Oberschlesischen Ethnografischen Park, ein Braumuseum, ein Open-Air-Museum, in dem du ein historisches Dorf der Region besuchen kannst, und das Schlesische Museum, das sich mit der Geschichte der Region beschäftigt.
Architektonisch gibt es in Kattowitz auch so einiges zu entdecken. Das wohl beste Beispiel ist die hübsche Christkönigskathedrale im klassizistischen Baustil. Besonders alt ist sie zwar noch nicht, aber dennoch einen Besuch wert.
Auch Natur gibt es rings um Kattowitz in Hülle und Fülle. Zwar liegen die Berge der Tatra noch ein ganzes Stück weiter südlich, allerdings kannst du auch direkt bei Kattowitz die polnische Natur genießen. Besuche zum Beispiel den Naturpark Żabie Doły mit seinen schnuckeligen Seen, den Park Kościuszko mit seinen ausgedehnten Wiesen, die zum Entspannen einladen, oder den Stauweiher Dolina Trzech Stawów, in dem du an warmen Tagen sogar baden kannst.
Kattowitz ist eine recht kleine Stadt. Suche dir deshalb am besten einfach eine Unterkunft, die gut in dein Budget passt. Viel falsch machen kannst du jedenfalls nicht. Die beste Zeit für eine Reise nach Kattowitz ist der Zeitraum zwischen Mai und September.
Krakau – die wohl schönste Stadt Polens
Krakau ist mittlerweile auch vielen Menschen ein Begriff, die noch nicht explizit eine Reise nach Polen geplant haben. Die Stadt im Süden Polens, ganz in der Nähe der Tatra, ist bekannt für ihre schöne Altstadt.
Das mittelalterliche Zentrum von Polens zweitgrößter Stadt wird auch Architektur- und Geschichtsmuffel begeistern. Besonders der Hauptplatz der Stadt ist beeindruckend. Dutzende wunderschöne Gebäude säumen den lebendigen, mit Menschen gefüllten Platz. Außerdem kannst du hier in einem der zahlreichen Cafés, Restaurants oder Bars Essen und Trinken genießen. Wenn du wissen willst, was die traditionelle polnische Küche alles zu bieten hast, sieh dir auch unseren Blogartikel zu polnischen Spezialitäten an.
Keinesfalls fehlen dürfen auf deiner Tour durch Krakau auch folgende Gebäude: das Schloss Wawel, die Krakauer Tuchhallen, die Marienbasilika und der Krakauer Rathausturm.
Krakau ist die zweitgrößte Stadt Polens. Am besten ist es also definitiv, dir eine recht zentrale Unterkunft zu suchen. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen ohnehin in der Altstadt. Die beste Zeit für eine Reise nach Krakau ist der Zeitraum zwischen Mai und September.