Über viele Regionen hinweg verteilen sich die schönsten Wasserfälle in Deutschland. Die beliebtesten und bekanntesten Naturwunder dieser Art befinden sich dabei im Süden. Das Alpenvorland und das Allgäu ebenso wie der Schwarzwald bieten gute Voraussetzungen, um im Rahmen einer Wanderung auf diese Naturwunder zu stoßen. Geheimtipps sind im Vergleich dazu die Kaskaden, die sich weiter nördlich im Harz und im Thüringer Wald gebildet haben. Wir geben dir an dieser Stelle die besten Tipps zu den schönsten Wasserfällen in Deutschland und erklären dir, wie du am einfachsten von welchem Ort aus zu diesen Attraktionen gelangst.
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Die schönsten Wasserfälle in Deutschland: Bayern als Klassiker
Der Süden von Bayern ist von den traumhaften Bergen der Alpen geprägt. Vor allem an der Grenze zu Österreich warten spektakuläre Schluchten und Wasserfälle auf dich. Dabei plätschert das klare und oft bläulich schimmernde Wasser aus den Alpen zu Tale. Hier sind die besten Reiseziele für deinen Natururlaub.
Wasserfall in der Leutaschklamm zwischen Tirol und Bayern
Eine der schönsten Schluchten in Bayern ist die Leutaschklamm, welche sich durch den Lauf der Leutascher Ache gebildet hat und sich durch die Wälder zwischen Tirol und Bayern schlängelt. In Richtung Mittenwald fällt der Fluss dabei mehr als 110 Höhenmeter ins Tal. Der Wasserfall verteilt sich dabei auf mehrere Kaskaden und lässt sich über einen Wanderweg einfach erkunden. Dieser bringt dich über Planken hinweg über das Wasser und eröffnet traumhafte Aussichten auf das blau schimmernde Wasser.
Am besten gelangst du von der Gemeinde Mittenwald über eine Wanderung zu den Wasserfällen. Für die insgesamt etwa 6,6 km benötigst du knapp zwei bis drei Stunden inklusive Rückweg. Die Leutschklamm kann von etwa Mai bis Oktober erkundet werden. Nach Mittenwald gelangst du einfach mit dem Zug von Garmisch-Partenkirchen aus, wobei du vor Ort eine breite Auswahl an Hotels findest. Wer mit dem Flieger kommt, bucht sein Ticket zunächst nach München oder Innsbruck. Geöffnet ist die Klamm nur in den warmen Monaten, also in der Regel von etwa Mai bis zum ersten Schneefall nach den bayerischen Herbstferien.
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Deutschlands höchster Wasserfall: der Röthbachfall im Berchtesgadener Land
Höher geht es in Deutschland nicht: Der Röthbachfall im Berchtesgadener Land plätschert etwa 470 Meter in die Tiefe und sorgt somit für besonders spektakuläre Ansichten. Dabei lässt sich ein Besuch mit der Bootstour über den bezaubernden Königssee verbinden. Du kommst nach der Fahrt an der Saletalalm an und wanderst von hier aus um den Obersee. Schließlich geht es hinauf zur Fischunkelalm, wo du plötzlich ein tosendes Geräusch im Wald hörst. Hier ist es nicht mehr weit zum aufregenden Röthbachfall.
Die Wandertour ist etwa drei Kilometer lang und lässt sich problemlos auch von Anfängern meistern. Per Flug oder Zug geht es zunächst ins österreichische Salzburg, von wo aus Anschluss nach Bad Reichenhall und Berchtesgaden besteht. In Schönau geht es auf das Königsseeschiff bis zum anderen Ufer mit dem Weg hinauf zum Wasserfall. Erreichen kannst du den Wasserfall nur nach dem Sommerfahrplan der Boote von etwa Mai bis September.
Außergewöhnliche Kaskaden am Lech in Bayern
Wenn auch teils künstlich angelegt, sorgt der Lechfall in der Nähe von Füssen für große Augen. Da das Schloss Neuschwanstein nicht weit von hier entfernt ist, empfehlen wir einen Ausflug zusammen mit den Kindern. Nach einem Tag in dem bezaubernden Schloss des Märchenkönigs kannst du am südlichen Stadtrand von Füssen den zwölf Meter hohen Lechfall bestaunen.
Dieser ist eigentlich natürlichen Ursprungs, besteht aber heute aus einem mehrstufigen Stauwehr. Eine Brücke in der Nähe ist der beste Aussichtspunkt, um sich dieses faszinierende Naturschauspiel anzusehen. Von Füssen aus sind es etwa 60 Min. bis zu der etwa 3,5 km entfernten Attraktion – sie kann jederzeit besucht werden. Teilweise wird der Wasserfall abends beleuchtet. Wer mit dem Flieger oder dem Zug aus dem Norden anreist, legt einen Zwischenstopp in München ein.
Die Kuhfluchtfälle bei Garmisch-Partenkirchen
Durch die drei Kaskaden dröselt dieser Wasserfall etwas auf. Rechnest du alle Stufen zusammen, wären die Kuhfluchtfälle mit 270 Metern sogar einige der größten Naturphänomene ihrer Art in Deutschland. Gerade von unten ergibt sich ein sehr spektakuläres Bild von der letzten Kaskade. Wir empfehlen eine Wanderung von Garmisch-Partenkirchen über den familienfreundlichen Erlebnispfad.
Dieser führt bis zur Kuhflucht und bringt dich hinauf zu einer Aussichtsplattform über die oberen Kuhfluchtfälle. Im Übrigen lohnt es sich, den Kopf etwas zu drehen – auf der anderen Seite erkennst du nämlich die Zugspitze, ihres Zeichens der höchste Berg in Deutschland. Nach Garmisch-Partenkirchen kommst du zum Beispiel mit dem Zug über München. Wanderungen sind grundsätzlich das gesamte Jahr über möglich, wobei Frühling und Herbst am beliebtesten sind.
Viele Optionen und Naturwunder im Schwarzwald
Neben den bayerischen Alpen ist der Schwarzwald die wohl beliebteste Region zum Wasserfall-Spotting in Deutschland. Zwischen den dichten, dunklen Wäldern und dem schroffen Gestein lassen sich viele Attraktionen finden. Erreichbar sind diese Destinationen vor allem von Freiburg im Breisgau, Kehl und Karlsruhe aus.
Der Todtnauer Wasserfall im Schwarzwald – einer der höchsten in Deutschland
Einer der bekanntesten Wasserfälle im Schwarzwald befindet sich in der Nähe von Aftersteg und Todtnauberg. Die so genannten Todtnauer Wasserfälle sind komplett natürlich entstanden und haben eine Höhe von fast 100 Metern. Sie stehen seit 1987 unter striktem Naturschutz und lassen sich am besten über eine Tageswanderung erreichen.
Los geht es in der Gemeinde Todtnau, von wo du insgesamt rund sechs Kilometer für die gesamte Runde einplanen solltest. In Todtnau selbst gibt es einige gemütliche Pensionen. Diese erreichst du zum Beispiel mit dem Zug über Freiburg im Breisgau. Der nächstgelegenste Airport ist im Dreiländereck mit der Schweiz und Frankreich (Freiburg-Basel-Mulhouse). Je nach Wetterlage ist der Zugang ganzjährig möglich und es wird ein Eintritt von dir verlangt. Am besten besuchst du die Attraktion zwischen Mai und August.
Vom Kurort Baden-Baden zum Geroldsauer Wasserfall
Im nördlichen Schwarzwald kannst du dich im Rahmen einer kleinen Tagestour vom Kurort Baden-Baden aus zum Geroldsauer Wasserfall begeben. Im Vergleich mit anderen Kaskaden ist diese Attraktion etwas kleiner. Sie stürzt im Ortsteil Geroldsau lediglich sechs Meter nach unten.
Dafür ist der Wasserfall aber in ein Idyll aus grünen Pflanzen und Moos eingefügt. Er füllt ein kleines türkisblaues Becken, in dem du dich nach einer Wanderung sogar kurz erfrischen kannst. Von Geroldsau sind es etwa drei Kilometer bis zu diesem Highlight. Es ist ganzjährig rund um die Uhr geöffnet und kann kostenlos besucht werden. Die schönste Reisezeit reicht hier von etwa April bis September.
Der spektakuläre Wasserfall von Triberg im Schwarzwald
In Triberg im Schwarzwald kannst du einen der höchsten Wasserfälle in Deutschland bewundern. Hier stürzt die Gutach mit viel Gischt und lautem Tosen mehr als 160 Meter in die Tiefe. Dabei plätschert der Fluss über insgesamt sieben Stufen zu Tale. Diesen folgst du auf verschiedenen Wanderwegen und erhaschst dadurch einen traumhaften Blick auf dieses Naturphänomen.
Zu den Highlights der Triberger Wasserfälle gehört der Steg, von dem du eine besonders schöne Aussicht genießt. In den Abendstunden wird der Wasserfall bis etwa 22:00 Uhr angeleuchtet. Ein Besuch ist das gesamte Jahr über möglich, da es sich von Triberg aus nur um eine kurze Wanderung hinauf zu den Kaskaden handelt. Die Gemeinde selbst liegt zwischen Freiburg im Breisgau und Villingen-Schwenningen.
Abseits von Allgäu und Schwarzwald: Deutschlands schönste Wasserfälle
Auch wenn sich die meisten der schönsten Wasserfälle Deutschlands im Allgäu und im Schwarzwald befinden: Andernorts lassen sich ebenfalls attraktive Naturwunder entdecken. Diese gehören sogar zu den absoluten Geheimtipps und werden im Vergleich weniger oft besucht. Zu den häufigsten Reisezielen gehören dabei Thüringen und der Harz.
Der Trusetaler Wasserfall in Thüringen
Mitten im Thüringer Wald ist der Trusetaler Wasserfall eine der bekanntesten Attraktionen im Freistaat. Entstanden ist er nicht auf natürliche Weise: Bergarbeiter schufen ihn im Jahr 1865. Das Wasser sprudelt hier aus dem Gestein hervor und stürzt fast 60 Meter in die Tiefe. Eingerahmt ist das Ganze von dem dichten Grün, für welches Thüringen bekannt ist.
Für die fast 13 Kilometer lange Wanderstrecke solltest du etwas mehr Zeit einplanen. Los geht es in der Gemeinde Trusetal zwischen Gotha, Bad Friedrichsroda und Meiningen. Kombinieren kannst du den Besuch mit einem unvergesslichen Urlaub im Nationalpark Hainich. Die beste Zeit, um zum Trusetaler Wasserfall zu fahren, ist von Ostern bis Oktober, wobei die Attraktion nur von etwa 09.00 bis 18.00 Uhr geöffnet ist.
Stürzende Wassermassen im Erzgebirge: Sachsens Blauenthaler Wasserfall
Wenn du in Sachsen unterwegs bist und beim Wandern die Natur im Erzgebirge erkundest, ist der Blauenthaler Wasserfall ein heißer Tipp für dich. Entstanden ist dieses Naturschauspiel im Ersten Weltkrieg, als hier Fels- und Grabungsarbeiten vorgenommen wurden. Dabei wurde das Wasser im Umland umgeleitet und plätschert nun aus der Felswand 30 Meter nach unten. Besonders viele Sportler kommen übrigens im Winter hierher. Dann friert der Wasserfall oft ein und wird gerne zum Eisklettern genutzt.
Von Blauenthal selbst sind es nur 400 Meter zum Wasserfall – wer hingegen in Eibenstock startet, sollte 3,5 Kilometer einplanen. Alternativ gibt es einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe. Geöffnet ist der Wasserfall zu jeder Jahreszeit, wobei Sommer und Winter zu den Lieblingsbesuchszeiten gehören. Die größten Städte in der Nähe sind Aue und Zwickau mit attraktiven Übernachtungsangeboten.
Wandern im Harz: auf zum Königshütter Wasserfall!
Der Königshütter Wasserfall ist eines der beliebtesten Wanderziele im Harz. Er wurde erst im Jahr 1994 künstlich nach der beendeten Nutzung eines Steinbruchs angelegt. Seither plätschert er in der Nähe von Königshütte etwa zwölf Meter in die Tiefe. Das Wasser mündet schließlich in der Kalten Bode. Unterhalb der Kaskaden gibt es eine beschauliche Grünanlage mit Rast- und Picknickplatz. Eine Wanderung kannst du in Königshütte etwa zwei Kilometer vom Ziel entfernt beginnen. Diese kannst du zum Beispiel zwischen April und Oktober angehen. In der Nähe liegen weitere wichtige Harzorte wie Elbingerode, Elend, Wernigerode und Blankenburg.
Der Wasserfall Dreimühlen in Rheinland-Pfalz
Von der Fallhöhe gesehen ist der Wasserfall Dreimühlen mit etwa sechs Metern natürlich eher klein. Dafür sorgt aber die Umgebung für ein spektakuläres Panorama, welches du dir nicht entgehen lassen solltest. Über Kalkstein und Moos hinweg schießt er von den Felsen empor und fällt dann spritzend hinunter zur Erde. Am besten erkundest du dieses Naturschauspiel zu Fahrrad oder zu Fuß.
Hierfür sind der Eifelkrimiweg und der Kalkeifel-Radweg gut geeignet. Die Wanderstrecke von Hillesheim aus ist mit etwa 20 km vergleichsweise lang. Du kannst den Wasserfall aber auch vom deutlich näheren Nohn aus erreichen. Zu den schönsten Zeiten für einen Besuch gehört der Herbst. Aber auch im Frühjahr und Sommer lassen sich traumhafte Ansichten erhaschen.