Griechenlands Natur ist absolut atemberaubend. Die meisten Menschen lernen auf ihren Reisen vor allem die Traumstrände der Ägäis kennen. Im Landesinneren, aber auch auf den vielen Inseln, kannst du dabei so spektakulär Wandern in Griechenland, dass es schwerfällt, hier nur eine begrenzte Auswahl an Wanderungen vorzustellen. Dennoch haben wir versucht, dir einen kleinen Überblick zu verschaffen und die wichtigsten Charakteristika der schönsten Wanderwege vorzustellen.
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Wandern in Griechenland – das Festland
Das Festland Griechenlands wird von Touristen oft zugunsten einer der vielen Inseln links liegen gelassen. Dabei hat es unter anderem acht der zwölf Nationalparks des Landes zu bieten. Wem diese nicht genug sind, der findet auch außerhalb der Parks viele tolle Möglichkeiten zum Wandern in Griechenland. Wir stellen dir einige der besten Wanderwege des Landes vor.
Von Delphi nach Kirra
Delphi liegt ganz in der Nähe des Parnass, eines mächtigen, fast 2.500 Meter hohen Gebirges auf dem Festland Griechenlands. Die Wanderung ist zwar 14 Kilometer lang und dauert drei bis vier Stunden, führt aber die meiste Zeit über bergab. Daher ist sie auch für Anfänger machbar.
Der Weg führt vom antiken Delphi, wo früher der Legende nach vom Orakel die Zukunft vorhergesagt wurde, nach Kirra, einem malerischen Fischerdorf an der Küste der Ägäis. Entlang des Weges kannst du duftende Olivenhaine bestaunen, dem kleinen Dorf Crissa einen Besuch abstatten oder dich einfach von deinen Beinen entlang der mäandernden Wegchen tragen lassen. Am Ende kannst du dich, wenn du willst, mit einem Sprung in das erfrischend kühle Meerwasser bei Kirra belohnen.
Die Vikos-Schlucht in der Region Epirus
Im Nordwesten des Festlandes Griechenlands liegt die Region Epirus, die von sich schlängelnden Flüssen, welche sich über Jahrmillionen in die Felsen gefressen haben, und tiefen Schluchten gezeichnet ist. Insbesondere letztere machen den Zauber der zerklüfteten Region aus und bieten sich für tolle Wanderungen an. Eine ganz besonders schöne Tour in der Region ist die durch die Vikos-Schlucht. Hier findest du etwa 46 traditionelle, altertümliche Dörfer mit Gebäuden aus Stein, die über ein weit verzweigtes Netzwerk aus gepflasterten Wegen, Brücken und Treppen verbunden sind.
Das Highlight ist die siebenstündige Wanderung durch die Vikos-Schlucht, die dich etwa 900 Meter in die Tiefe führt und dich bei einem Blick nach oben mit heruntergeklapptem Kiefer zurücklassen wird. Bist du für eine solch anstrengende Wanderung nicht fit genug, kannst du am Aussichtspunkt Oxya ebenfalls einen Blick auf die Schlucht werfen. Dieser Aussichtspunkt ist über einen Schotterweg auch per Auto erreichbar.
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Menalon auf der Peloponnes – ein Trail für erfahrene Wanderer
Der Menalon-Trail auf der griechischen Halbinsel Peloponnes ist ideal für erfahrene Wanderer, die gerne mehrere Tage am Stück draußen verbringen und voll und ganz in die Natur eintauchen möchten. Ganze 75 Kilometer führt der Wanderweg durch die majestätischen Berge, tiefen Schluchten und schattenspendenden Wälder der Halbinsel im Süden des griechischen Festlandes.
Dabei passierst du die Lousios-Schlucht, das Tal des Flusses Mylaon und die Gortynischen Berge. Um die Wanderung übersichtlicher und machbarer zu gestalten, wurde sie in acht Abschnitte unterteilt, deren Schwierigkeitsgrad variiert. Fühlst du dich nicht bereit für die ganze Wanderung, kannst du einige Abschnitte auch einzeln absolvieren und danach ins kuschelige Hotelbett zurückkehren.
Griechenlands Nationalparks – die Inseln
Die meisten Touristen zieht es auf die griechischen Inseln. Neben klarem Wasser und tollem Wetter bieten viele dieser Inseln auch schöne, abwechslungsreiche Wanderungen. Wir geben dir Empfehlungen und verraten dir, welche du unbedingt meistern solltest.
Der Krater Stefanos auf Nisyros
Auf der kleinen Insel Nisyros, die sonst bei Touristen eher unbekannt ist, findest du einen ganz besonderen Wanderweg. Dieser führt dich nämlich zu einem riesigen vom Einsturz eines Vulkans gebildeten Krater, einer sogenannten Caldera. Von Mandraki aus erreichst du den Krater in etwa zwei bis drei Stunden – je nach Geschwindigkeit.
Auf dem Weg kannst du das Kloster Evangelistrias besuchen oder dich einfach nur über die sich durch die Berge schlängelnden Wege treiben lassen. Einmal am Krater angekommen, wirst du dich wie in einem Science-Fiction-Film fühlen. Hier kommst du dir wirklich vor wie auf einem komplett fremden Planeten. Die Wanderung zum Krater Stefanos auf der kleinen Insel Nisyros in der Ägäis ist auch für Anfänger gut machbar.
Der Berg Ochi auf Euböa
Euböa ist die zweitgrößte Insel Griechenlands und liegt direkt östlich des Festlandes. Verbunden sind die beiden Landmassen über eine kurze Brücke. Der Berg Ochi ist mit etwa 1.398 Metern der dritthöchste Berg der Insel. Erwähnenswert ist diese Wanderung vor allem, weil sich auf dem Gipfel die mysteriösen Drachenhäuser befinden. Diese Bauten stammen wohl aus dem 7. Jahrhundert nach Christus.
Die Wanderung belohnt Abenteurer zudem mit spektakulären Aussichten auf die Landschaft der Insel sowie auf die Ägäis. Die acht Kilometer führen größtenteils bergauf, deshalb ist die Wanderung recht herausfordernd und dauert etwa drei bis vier Stunden. Anfänger bis Fortgeschrittene mit guter Kondition sollten den Aufstieg aber gut meistern können. Wer will, kann auch auf dem Berg in einem Gasthaus übernachten und Auf- und Abstieg somit zeitlich trennen.
Wandern in Griechenland: Melinda-Paleohori auf Lesbos
Auf der bei Touristen sehr beliebten Insel Lesbos findest du einen schönen, kurzen Trail, der selbst blutige Wanderanfänger nicht überfordern sollte. Der Melinda-Paleohori-Trail ist nur etwas über einen Kilometer lang und in circa 30 Min. zu absolvieren. Die Route ist Teil eines längeren Netzwerkes an Wanderwegen, die durch pittoreske, frisch duftende Olivenhaine und über antike Straßen führen.
Am Ende des Weges steht eine alte Olivenpresse im Dorf Paleohori. Ein weiterer toller Wanderweg ganz in der Nähe ist der Paleohori–Rahidi-Trail, der über einen weiß gepflasterten Weg an Weinbergen entlangführt.
Die Samaria-Schlucht auf Kreta
Kreta hat neben schönen Stränden und reichlich Natur auch spektakuläre Berge und Schluchten zu bieten. Eine davon ist die Samaria-Schlucht südlich des Ortes Omalos. Kenner bezeichnen sie gerne als eines der Must-sees auf der Insel in der Ägäis. Du beginnst die Wanderung auf einer Höhe von rund 1.230 Metern über dem Meeresspiegel und beendest sie in der Nähe eines kleinen Fischerdörfchens an der Küste.
Besonders schön ist die Wanderung in den Monaten April und Mai, da dann bunte Wildblumen an den Wegrändern blühen. Insgesamt ist die Wanderung etwa 16 Kilometer lang und dauert rund vier Stunden. Da es die meiste Zeit bergab geht, können sich auch fitte Anfänger mit angemessener Ausrüstung an die Wanderung wagen.
Die Krista-Schlucht auf Kreta
Ähnlich schön wie die Samaria-Schlucht ist die ebenfalls auf Kreta liegende Krista-Schlucht. Diese Wanderung ist aber mit 11 Kilometern etwas kürzer. Da das Terrain hier etwas wilder ist, solltest du gute Ausrüstung und eine stabile Fitness mitbringen.
Insgesamt dauert die Wanderung etwa fünf bis sechs Stunden und führt an steilen Klippen entlang. Zudem erfordert dieser Trail gelegentlich grundlegendes Klettern. Auch geübte Griffe an Stahl- und anderen -seilen sind nötig. Alternativ gibt es eine kürzere Route von etwa fünf Kilometern, die aber auch recht anspruchsvoll ist.
