Zur Reiseplanung gehört auch das Thema der Reisekasse dazu. Nachdem Flug, Hotel und Ausflüge budgetiert sind, stellt sich für viele die Frage nach dem Trinkgeld. Das kann in einigen Ländern nämlich ganz schön ins Budget schlagen und ist manchmal alles andere als optional.
Wie es genau aussieht mit dem Trinkgeld in Europa und einigen der beliebtesten internationalen Reiseziele, das erfährst du bei uns. Wir zeigen dir, in welchen Ländern Trinkgeld gerne gesehen wird, wie viel üblich ist und wie du es am besten übergibst. Außerdem erfährst du hier, in welchen Ländern Trinkgeld ein Muss ist, wo es optional bleibt und wo es sogar als Beleidigung angesehen wird.
Trinkgeld Italien
Wenn du in Italien Essen gehst, freut sich der Kellner über ein Trinkgeld von bis zu 10 %. Viele Restaurants berechnen allerdings schon einen „Coperto“, einen Zuschlag für das Gedeck und Brot. Wenn das der Fall ist, darf das Trinkgeld ruhig etwas kleiner ausfallen.
Wer schnell einen Espresso an der Bar trinkt, der kann ein bisschen Kleingeld in der „Tip Box“ oder dem Tellerchen an der Kasse lassen. Im Hotel solltest du auf jeden Fall 5 € pro Woche für das Zimmerpersonal geben und das am besten auch persönlich überreichen.
Trinkgeld Frankreich
Beim Trinkgeldgeben in Frankreich freut sich der Service über 10–15 %, das sogenannte „Le pourboire“ und die Taxifahrer über ca. 10 %. Wichtig dabei: Aufrunden der Summe ist nicht üblich. Wenn du Trinkgeld geben willst, solltest du es beim Verlassen des Restaurants einfach auf dem Tisch liegen lassen.
Unterkunft in Frankreich finden
Trinkgeld England
Trinkgeld in England zu geben ist eigentlich ganz einfach. Wenn du in einem Restaurant isst, solltest du in Großbritannien ca. 10–15 % Trinkgeld hinterlassen. Manchmal wird auf die Gesamtsumme schon eine sogenannte „Service charge“ erhoben und dann ist kein extra Trinkgeld fällig. Auch wer in einem Pub an der Theke etwas bestellt, muss kein Trinkgeld geben.
Für Kofferträger und Zimmerpersonal ist 1 £ (ca. 1,20 €) angebracht, während sich der Taxifahrer oder der Friseur über ein Trinkgeld von ca. 10 % freut.
Trinkgeld Kroatien
Ähnlich wie in vielen anderen europäischen Ländern, musst du in Kroatien kein Trinkgeld geben, aber es wird gerne gesehen. Bei gutem Service solltest du im Restaurant ca. 10 % geben und lässt am besten Bargeld auf dem Tisch liegen. Auch wenn du mit Kreditkarte bezahlst, ist es besser, das Trinkgeld in bar zu geben.
Wie in Italien freut sich auch das Zimmerpersonal in Kroatien über 5 € pro Woche und in Cafés oder im Taxi kannst du einfach den Betrag aufrunden.
Trinkgeld Griechenland
In Griechenland sind in Restaurants und Tavernen ca. 5 -10 % Trinkgeld üblich. Auch hier kannst du einfach Bares auf dem Tisch liegen lassen. Im Hotel freut sich das Zimmerpersonal über einen Obolus – am besten solltest du den persönlich überreichen, wenn du abfährst.
Beim Taxifahren musst du kein Trinkgeld geben bzw. ist es genug, wenn du den Fahrpreis leicht aufrundest.
Flüge nach Griechenland finden
Unterkunft in Griechenland finden
Trinkgeld Spanien
Zwar wird auch in Spanien ein „Propina“ gerne gesehen, ist aber bei weitem nicht so üblich wie bei uns in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern. In Restaurants und Cafés kannst du 5–10 % geben, wobei du dir vorher das Wechselgeld bringen lassen solltest und das Trinkgeld dann auf dem Tisch lässt.
Der Taxifahrer und Friseur freut sich natürlich, wenn du den Betrag aufrundest, aber Trinkgeld ist auch hier keine Pflicht.
Trinkgeld Dänemark
In Dänemark sind Trinkgelder wie in allen skandinavischen Ländern eher unüblich. Die Rechnung im Restaurant beinhaltet schon einen Servicebetrag, sodass es total okay ist, wenn du nur die Summe bezahlst, die draufsteht. Willst du dich trotzdem erkenntlich zeigen, dann sind 5 % mehr als genug und wichtig – hinterlasse das Trinkgeld immer diskret.
Im Hotel, beim Friseur oder im Taxi ist Trinkgeldgeben in Dänemark nicht nötig.
Trinkgeld Schweden
Auch in Schweden ist das Trinkgeld keine Pflicht, aber es ist auch nicht unüblich und wird natürlich gerne gesehen. Dabei reicht es meistens, wenn du den Betrag leicht aufrundest. In gehobenen Restaurants wird entweder eine Servicepauschale erhoben, ansonsten sind 10 % eine gute Richtlinie.
Übrigens wird in Schweden heute schon überwiegend per Kreditkarte oder per App bezahlt, was auch für kleinere Summen gilt. Dabei kannst du auch hier das Trinkgeld elektronisch bezahlen.
Trinkgeld Schweiz
Seit 1974 ist der Service offiziell im Preis mit inbegriffen, daher wird in der Schweiz ein Trinkgeld auch oft als Overtip bezeichnet. Du kannst aber musst kein Trinkgeld geben, wobei sich in guten Restaurants die Bedienungüber ca. 10 % freut und es als besondere Wertschätzung ansieht. In vielen Etablissements wird das Trinkgeld auch mit der Küche und den Reinigungskräften geteilt.
Unterkunft in der Schweiz finden
Trinkgeld USA
Muss man Trinkgeld geben? In den USA lautet die Antwort eindeutig ja! Anders als in vielen europäischen Ländern ist Trinkgeld hier kein Bonus für guten Service, denn in den USA sind die Trinkgelder nicht im Preis inbegriffen. Das Trinkgeld bezahlt sozusagen den Service des Kellners oder der Kellnerin, da ein normaler Stundenlohn in den meisten US-amerikanischen Restaurant sehr niedrig ist.
Auch wenn das System vielen falsch und antiquiert erscheint, ist es immer noch landesweit gang und gäbe. So solltest du in einem Restaurant in den USA mindestens 15–20 % hinterlassen. Bei größeren Gruppen wird das Trinkgeld der Rechnung oft automatisch beigefügt.
Im Coffeeshop oder in einer Bar sind 1–2 $ (ca. 0,90–1,80 €) pro Getränk angebracht, dasselbe gilt beim Trinkgeld im Hotel – Kofferträger, Zimmerpersonal oder der Valet sollten ebenfalls 1–2 $ kriegen. Beim Friseur oder im Taxi sind je nach Serviceleistung 10–15 % angebracht.
Wenn du dir unsicher bist, wie du das Trinkgeld bezahlen sollst, frag einfach nach, aber meistens kannst du das es in bar oder mit der Kreditkarte bezahlen.
Trinkgeld Kanada
In Kanada sieht es mit dem Trinkgeld ähnlich wie in den USA aus. Es herrscht auch hier für Servicemitarbeiter ein sehr geringes Lohnniveau, sodass viele auf ihr Trinkgeld angewiesen sind. Dabei sind 15–20 % angebracht, gerne auch etwas mehr, wenn es sich um einen kleineren Betrag handelt und der Service wirklich toll war. Guck aber auch hier vorher auf die Rechnung, denn manchmal wird „Tip“ oder „Gratuity“ schon inkludiert.
Für Kofferträger und Zimmerpersonal solltest du ein Trinkgeld von 1 C$ (ca. 0,60 €) pro Gepäckstück bzw. pro Nacht einplanen und ein Tourguide freut sich über ca. 15 % der Tourkosten.
Trinkgeld Australien
Beim Trinkgeldgeben sind die Australier wie in so vielen Dingen wahnsinnig entspannt. Alles kann, aber nichts muss. Wenn du chic Essen gehst und der Service richtig gut ist, dann sind 10 % schon angebracht. Auch der Taxifahrer freut sich über ein Trinkgeld („tip“), wenn die Fahrt reibungslos war.
Bei allen anderen Dienstleistern und in Bars oder Kneipen musst du dir über Trinkgeld in Australien keine Gedanken machen.
Unterkunft in Australien finden
Trinkgeld Japan
Japan preist sich damit, den besten Kundenservice zu haben und dafür bedarf es keinen Anreiz wie ein gutes Trinkgeld. Im Gegenteil zu vielen anderen Ländern wird Trinkgeld hier sogar als Beleidigung angesehen. Egal, ob du Essen gehst, ins Taxi steigst oder eine andere Dienstleistung in Anspruch nimmst – lass das Trinkgeld stecken.
Die einzige Ausnahme sind Reiseführer, die sehr mit westlichen Praktiken vertraut sind. Auch hier ist ein Trinkgeld kein Muss, aber wenn du dich für tollen Service erkenntlich zeigen willst, wird es angenommen. Wenn du in so einem Fall etwas geben möchtest, dann solltest du das Geld vorher in einen Umschlag stecken.
Trinkgeld China
Auch in China muss man sich um das Thema Trinkgeld eigentlich keine Gedanken machen, denn es ist eher unüblich und wird von vielen Chinesen abgelehnt. In manchen Fällen gehört es zwar zum guten Ton, ein angebotenes Trinkgeld erst ein paar Mal abzulehnen, aber wenn du dir unsicher bist, dann verzichte lieber ganz darauf.
Eine Ausnahme sind westliche Hotels oder sehr touristische Gegenden, wobei auch hier kein Trinkgeld-Zwang besteht. Solltest du dich für einen wirklich guten Service bei derReiseleitung oder einem Fahrer erkenntlich zeigen wollen, dann freuen sich die meisten über ein kleines Geschenk – besonders wenn es aus deiner Heimat kommt.
Trinkgeld Thailand
Das Thema Trinkgeld in Thailand ist nicht ganz einfach und meistens kommt es darauf an, wo du deinen Urlaub verbringst. In vielen touristischen Gebieten und in gehobenen Restaurants wird ein Trinkgeld von Besuchern aus dem Westen inzwischen durchaus gerne gesehen. Beim Essengehen sind dabei bis zu 10 % üblich, wobei auch hier gilt: Wenn auf der Rechnung schon eine „Service charge“ steht, musst du nicht noch etwas extra drauflegen.
In einfachen Garküchen oder auf dem Markt ist kein Trinkgeld nötig, wobei sich die Mitarbeiter meistens trotzdem freuen, wenn du nach dem Bezahlen ein paar Baht da lässt.
Trinkgeld Marokko
In Marokko sind viele Menschen auf Trinkgeld als Teil des Gehalts angewiesen. Das gilt sowohl in Restaurants und Hotels auch bei Taxiunternehmenfahrern oder Reiseleitungen. Wie viel du dabei geben möchtest, ist dir selbst überlassen. In besseren Restaurants sind 10 % ein guter Mittelwert. Bei kleineren Beträgen wie im Café oder bei einer Taxifahrt kannst du den Betrag aufrunden bzw. je nach Summe 1–10 MAD (ca. 0,10–1,00 €) hinterlassen.